Ein bewaffneter Mann hat in Manhattan ein Bürogebäude gestürmt und vier Menschen getötet. Danach erschoss er sich selbst.
Täter feuert in der Lobby und im 33. Stock
Am Montagabend betrat Shane Tamura, 27, aus Las Vegas ein Hochhaus an der Park Avenue. Kurz nach 18:30 Uhr eröffnete er in der Lobby das Feuer. Dann fuhr er mit dem Aufzug in den 33. Stock und setzte seinen Angriff fort.
Vier Menschen wurden getötet. Einer von ihnen war der 36-jährige Polizist Didarul Islam, der im Dienst als Sicherheitskraft arbeitete. Die anderen drei Opfer sind bislang nicht identifiziert.
Didarul Islam stirbt als Held im Einsatz
Islam war seit dreieinhalb Jahren bei der New Yorker Polizei. Er stammte aus Bangladesch, war Vater von zwei Kindern, das dritte ist unterwegs. Polizeichefin Jessica Tisch würdigte seinen Einsatz. „Er tat, was wir von ihm verlangten – und bezahlte mit seinem Leben“, sagte sie.
Panik im Herzen Manhattans
Der Angriff löste in Midtown Manhattan Chaos aus. Menschen auf der Straße rannten in Panik davon. Büroangestellte verbarrikadierten sich in ihren Büros mit Tischen und Stühlen. Viele hörten Schüsse über mehrere Stockwerke hinweg.
In dem betroffenen Gebäude haben große Unternehmen wie die National Football League, Blackstone und KPMG ihre Büros. Die Polizei warnte sofort vor einem aktiven Schützen und sperrte das Gebiet großräumig ab.
Täter lässt Frau am Aufzug laufen
Tamura erschoss zunächst Polizist Islam im Eingangsbereich. Dann zielte er auf eine Frau, die sich hinter einer Säule versteckte. Er verschonte sie. Danach schoss er wahllos durch die Lobby und traf mehrere Personen. Darunter waren ein Sicherheitsmitarbeiter und ein weiterer Mann.
Als der Aufzug kam, stieg eine Frau aus. Tamura ließ sie ungehindert gehen. Im 33. Stock erschoss er eine weitere Person. Danach lief er durch den Flur und erschoss sich selbst mit einem Schuss in die Brust.
Waffenvorräte im Fluchtwagen entdeckt
Tamura parkte sein Auto direkt vor dem Gebäude. Die Polizei fand im Inneren mehrere gefüllte Magazine und eine Revolverwaffe. Das Fahrzeug war auf ihn in Nevada registriert. Er besaß dort Waffen ganz legal.
Polizeichefin Tisch erklärte, Tamura habe alleine gehandelt. Er war mit dem Auto quer durch die USA gefahren. Ein klares Motiv ist bislang nicht bekannt. Hinweise deuten auf psychische Probleme hin.
Großeinsatz legt Stadtzentrum lahm
Der Angriff löste einen stundenlangen Polizeieinsatz aus. Teile von Midtown Manhattan wurden abgeriegelt. Auch der Nahverkehr war betroffen. Ein Reporter vor Ort sah, wie ein Mann mit blutüberströmtem Oberkörper auf einer Trage aus dem Gebäude gebracht wurde.
Die Polizei räumte das Gebäude Etage für Etage. Die Aktion dauerte mehrere Stunden.
Augenzeugin: „Sie hatten Todesangst“
Mama Bouhenni arbeitet in einem Café nahe dem Tatort. Sie sah Dutzende Menschen aus benachbarten Gebäuden fliehen – mit erhobenen Händen. Viele erkannte sie als Kunden. „Sie waren völlig aufgelöst. Ich hoffe, sie konnten heil nach Hause kommen“, sagte sie.