Stellantis-Aktionäre genehmigten in Amsterdam eine Zahlung von 23,1 Millionen Euro an Ex-CEO Carlos Tavares.
67 % der Anteilseigner stimmten dem Bonuspaket zu, obwohl die Firma 2024 enttäuschende Ergebnisse lieferte.
Das Paket enthält 2 Millionen Euro Grundgehalt, 500.000 Euro Altersvorsorge und über 20 Millionen Euro an Langzeitprämien.
Allianz Global Investors rief vor der Abstimmung dazu auf, die Zahlung abzulehnen.
Sie kritisierten die Summe als überzogen angesichts von Rücktritt und verfehlten Zielen.
Die Allianz betonte, dass Tavares trotz Gewinnwarnung hohe variable Vergütungen erhielt.
Tavares trat im Dezember wegen Streit über die Elektrostrategie und fallender Umsätze zurück.
Stellantis senkte seine operative Prognose auf 5,5 % bis 7 %, nach zuvor geplanten 10 %.
Der Autobauer erwartet außerdem einen negativen Cashflow von bis zu 10 Milliarden Euro.
Vorstandschef John Elkann übernahm kommissarisch, während der Konzern fünf Nachfolger prüft.
Richtungsstreit zwingt Konzernchef zum Rücktritt
Tavares forderte, dass Stellantis bis 2030 nur noch Elektroautos in Europa verkauft.
Der Vorstand lehnte den schnellen Wandel ab und verlangte ein langsameres Vorgehen.
Diese Differenzen lösten Spannungen auf höchster Ebene aus.
Tavares trat drei Jahre vor Vertragsende überraschend zurück.
Nach seinem Abschied kündigte Stellantis eine Neubesetzung bis Mitte 2025 an.
Laut Reuters stehen fünf Kandidaten auf der engeren Liste für den Posten.
John Elkann übernahm als Interimschef die Leitung des Unternehmens.
Analysten warnten vor Risiken durch das entstandene Führungsvakuum.
Stellantis ringt weiterhin um klare Antworten zur E-Auto-Strategie und globalen Marktrolle.
Tavares führte das Unternehmen seit der Fusion von Fiat Chrysler und PSA im Jahr 2021.
Trumps Autozölle verunsichern Fahrzeughersteller
Donald Trump verhängte ab dem 3. April einen Einfuhrzoll von 25 % auf Autos.
Ab dem 3. Mai gilt ein zusätzlicher Zoll auf Autoteile.
Trump kündigte mögliche Ausnahmen an, um Firmen mehr Zeit zur Umstellung zu geben.
Er erklärte, Autobauer müssten Kapazitäten schaffen, um künftig in den USA zu produzieren.
Trump sprach von kurzfristigen Hilfen für Unternehmen, die Fabriken verlagern wollen.
Branchenkenner bezweifeln, dass Hersteller bei dieser unsicheren Politik reagieren.
Sie betonen, dass Produktionsverlagerung Jahre dauert und enorme Investitionen erfordert.
Viele Firmen zögern wegen Trumps unberechenbarer Handelspolitik.
John Elkann warnte, dass Strafzölle und übermäßige Regulierung beide Märkte gefährden.
Er äußerte Hoffnung auf zeitweise Erleichterung für Hersteller in der Übergangsphase.