150 Millionen Euro für stromintensive Unternehmen
Das österreichische Wirtschaftsministerium kündigt für die Jahre 2025 und 2026 eine Neuauflage des Strompreiskostenausgleichs für die Industrie an. Pro Jahr sollen 75 Millionen Euro bereitstehen, um Unternehmen mit hohem Stromverbrauch zu entlasten – insgesamt also 150 Millionen Euro. Dies erfolgt in Reaktion auf die nach wie vor spürbare Belastung durch CO₂-bedingte Strompreise. Letztmals wurde eine solche Förderung 2022 gewährt, damals in Höhe von 185 Millionen Euro an 44 Betriebe.
Bonus gegen Abwanderung und für Energieeffizienz
Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP) betont, die Maßnahme diene der Standortsicherung: “Ohne Ausgleich droht die Abwanderung stromintensiver Industrie.” Voraussetzung für den Bezug des Strombonus ist ein Jahresverbrauch von mindestens 1 GWh sowie Investitionen in Energieeffizienz. Die Auszahlung soll anteilig und rückwirkend erfolgen. Das entsprechende Paket wird in den kommenden Wochen im Ministerrat beschlossen.
Politische Reaktionen: Zustimmung und Kritik
Neos begrüßen die Maßnahme und sehen darin einen lang geforderten Schritt zur Stärkung der Industrie. Energiesprecherin Karin Doppelbauer verweist auf die Wichtigkeit verlässlicher Rahmenbedingungen zur Sicherung von Arbeitsplätzen und Investitionen.
Kritik kommt von der FPÖ: Zwei Jahre seien zu kurz gegriffen. Energiesprecher Axel Kassegger fordert eine Verlängerung bis 2030, wie sie auch andere EU-Staaten bereits umgesetzt hätten. Auch die Industriellenvereinigung und die Wirtschaftskammer fordern mehr Planungssicherheit und fordern die Verlängerung des Stromausgleichsgesetzes (SAG) bis 2030.
Ministerium: Strom darf kein Luxusgut sein
Laut Wirtschaftsministerium sei der Strompreis mittlerweile um 75 % gegenüber 2022 gefallen. Dennoch müsse man Versorgungssicherheit, Preis und Klimaschutz künftig gemeinsam denken. Auch für Haushalte arbeite man an einem Sozialtarif. Ziel sei es, Strom für alle leistbar zu halten.