Am 12. Juni stürzte eine Boeing 787-8 der Air India in Ahmedabad ab – nur eine Person überlebte von 230 Insassen. Der vorläufige Untersuchungsbericht der indischen Flugunfallbehörde AAIB zeigt: Wenige Sekunden nach dem Start wurden beide Triebwerks-Schalter von „RUN“ auf „CUTOFF“ umgelegt. Diese Umschaltung beendete abrupt die Treibstoffzufuhr und ließ das Flugzeug ohne Schubkraft zurück.
Sekunden entscheiden: Piloten reagierten zu spät
Nur eine Sekunde nachdem beide Schalter deaktiviert wurden, versuchten die Piloten, sie wieder zurückzusetzen. Kurz darauf funkte einer von ihnen dreimal „MAYDAY“. Doch das Flugzeug verlor bereits Höhe und konnte keinen Auftrieb mehr gewinnen. Die Maschine stürzte rund 30 Sekunden nach dem Start in ein Wohngebäude für medizinisches Personal.
Im Cockpit fragte ein Pilot hörbar, warum der andere den Treibstoff unterbrochen habe – dieser verneinte, etwas getan zu haben. Wie es zur plötzlichen Abschaltung kam, bleibt ungeklärt. Experten betonen, dass die Schalter durch ihre geschützte Position und Sicherung nicht versehentlich betätigt werden können.
Untersuchungen laufen: Air India sichert Zusammenarbeit zu
Air India äußerte tiefes Bedauern und kündigte volle Zusammenarbeit mit der Flugunfalluntersuchungsbehörde an. Der Konzern versichert, eng mit allen zuständigen Stellen zusammenzuarbeiten, um die Ursachen vollständig zu klären. Der Bericht empfiehlt bisher keine Maßnahmen an den Boeing-Systemen. Die Tragödie wirft ernste Fragen zur Handhabung im Cockpit und zur Systemkontrolle auf.