Voestalpine Quartalsgewinn halbiert: Der Linzer Stahl- und Technologiekonzern voestalpine musste im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2024/25 einen deutlichen Gewinnrückgang hinnehmen. Der Nettogewinn fiel auf 207 Millionen Euro, was einer Halbierung entspricht. Das Unternehmen gab diese Zahlen am Mittwochmorgen bekannt.
Herausfordernde Rahmenbedingungen belasten das Ergebnis
Der heimische Stahlkonzern kämpft mit schwierigen Marktbedingungen, besonders in Europa. Die schwache Konjunktur und die Krise in der deutschen Automobilbranche treffen die voestalpine stark. Dennoch sank der Umsatz in den ersten drei Quartalen nur leicht um 5,2 Prozent auf 11,7 Milliarden Euro. Das Ergebnis vor Steuern fiel jedoch um 54,5 Prozent auf 254 Millionen Euro. Im Vergleich zum Vorjahr halbierte sich der Nettogewinn von 415 auf 207 Millionen Euro.
Das EBITDA verringerte sich um 23,6 Prozent auf 968 Millionen Euro. Für das gesamte Geschäftsjahr 2024/25 erwartet der Konzern nun ein EBITDA von 1,3 Milliarden Euro statt der zuvor prognostizierten 1,4 Milliarden Euro. Das EBIT soll bei etwa 500 Millionen Euro liegen. Bereits im Vorjahr war das EBITDA von 2,5 auf 1,7 Milliarden Euro gesunken, während das EBIT auf 569 Millionen Euro fiel.
Kaum Wachstum in Europa, gemischte Aussichten für Nordamerika – voestalpine Quartalsgewinn halbiert
Das Geschäftsjahr begann stabil, doch die wirtschaftliche Lage verschlechterte sich zunehmend. Europa zeigte über den gesamten Zeitraum kaum Wachstum. Besonders die Automobilbranche schwächte sich im dritten Quartal merklich ab. Vorstandschef Herbert Eibensteiner erwartet auch für die kommenden Monate keine wirtschaftlichen Impulse. In den Bereichen Bau, Maschinenbau, Konsumgüter und Automobil sieht der Konzern keine Erholung, abgesehen von punktuellen Lageraufstockungen.
Die Erwartungen für Nordamerika sind geteilt. Während die dortigen voestalpine-Standorte von einer robusten Wirtschaft profitieren, sorgen geplante US-Zölle auf Stahlprodukte für Unsicherheiten bei Exporten. Das Unternehmen erwartet weiterhin eine stabile Nachfrage in den Bereichen Eisenbahninfrastruktur, Lagertechnik und Luftfahrt. Die Nettofinanzverschuldung stieg im Vergleich zum 31. März 2024 um 18,7 Prozent auf zwei Milliarden Euro. Das Eigenkapital blieb mit 7,5 Milliarden Euro konstant, die Eigenkapitalquote beträgt 48 Prozent. Die Gearing Ratio erhöhte sich von 22 auf 26,2 Prozent.
Die voestalpine beschäftigt weltweit über 50.000 Menschen und ist in mehr als 50 Ländern mit rund 500 Gesellschaften vertreten. Seit Beginn des laufenden Geschäftsjahres sank die Zahl der Mitarbeiter um 1,8 Prozent auf 50.670. Im Vergleich zum 31. Dezember 2023 blieb die Beschäftigtenzahl jedoch stabil.