Gewinn um ein Drittel gesunken – Hoffnung ruht auf Europa und Elektroautos
Der Volkswagen-Konzern hat für das erste Halbjahr 2025 einen deutlichen Gewinnrückgang gemeldet und seine Jahresprognose nach unten korrigiert. Grund sind vor allem die massiven US-Einfuhrzölle, die das Unternehmen 1,3 Milliarden Euro kosteten.
Der operative Gewinn sank im Vergleich zum Vorjahr um 33 % auf 6,7 Milliarden Euro. Der Umsatz blieb mit 158,4 Milliarden Euro nahezu stabil. Zusätzliche Belastungen entstanden durch Restrukturierungskosten in Höhe von 700 Millionen Euro und höhere Verkaufszahlen margenärmerer Elektrofahrzeuge.
US-Zölle belasten – aber Europa bleibt stabil
Volkswagen musste einen Absatzrückgang von 16 % in den USA hinnehmen, konnte diesen jedoch durch ein Plus von 19 % in Südamerika sowie Zuwächse in Westeuropa (+2 %) und in Mittel- und Osteuropa (+5 %) teilweise kompensieren. Insgesamt sank der EU-weite Neuwagenmarkt um 1,9 %, während Volkswagen seine Verkäufe in der EU um 2,3 % steigern konnte.
Der Absatz von E-Fahrzeugen entwickelt sich positiv: Der Auftragseingang stieg um 62 %, und VW beansprucht in Europa eine Marktführerschaft mit 28 % Marktanteil im Bereich Elektromobilität.
Neue Prognose: Weniger Wachstum, geringere Marge
Angesichts der aktuellen Lage erwartet Volkswagen nun keinen Umsatzanstieg mehr, sondern rechnet mit einem gleichbleibenden Jahresumsatz. Die operative Umsatzrendite soll nur noch zwischen 4 % und 5 % liegen – deutlich weniger als die zuvor prognostizierten 5,5 % bis 6,5 %.
Die Unsicherheit über die weitere Entwicklung der US-Zölle ist groß: Im pessimistischsten Szenario bleiben diese bei 27,5 %, im besten Fall werden sie auf 10 % gesenkt. Noch bis zum 1. August verhandeln die USA und die EU über eine mögliche Einigung – andernfalls drohen weitere Strafzölle bis zu 30 % sowie Gegenmaßnahmen der EU.
VW-Chef Oliver Blume erklärte am Freitag: „Wir zählen auf ein ausgewogenes Ergebnis der Verhandlungen zwischen der EU-Kommission und der US-Regierung.“