Vulkanismus, Verwitterung und fehlende Pflanzen als Auslöser
Vor rund 700 Millionen Jahren war die Erde vollständig von Eis bedeckt – selbst in tropischen Regionen. Ein neues Forschungsprojekt liefert nun eine Erklärung für dieses sogenannte „Snowball Earth“-Ereignis.
Im Zentrum stehen die sogenannten Franklin-Eruptionen, die vor etwa 720 Millionen Jahren gewaltige Mengen Lava und frisches Gestein auswarfen – von dem heutigen Alaska über Nordkanada bis nach Grönland. Solche großflächigen Vulkanausbrüche hat es auch zu anderen Zeiten gegeben, doch damals trafen sie auf ein bereits kühles Klima.
Zudem gab es zu dieser Zeit noch keine Pflanzen, die sonst durch ihre Wurzeln Erosion und chemische Verwitterung verlangsamen. Das führte dazu, dass das frisch entstandene Gestein besonders stark verwitterte. Dabei wurde Kohlendioxid (CO₂) aus der Atmosphäre gebunden – ein Vorgang, der das Klima weiter abkühlte.
Klimamodelle bestätigen Theorie
Durch Klimamodelle konnten Forschende nun zeigen, dass diese massive CO₂-Reduktion durch Gesteinsverwitterung ausreichte, um die Erde in einen globalen Gefrierzustand zu versetzen. Ähnliche vulkanische Ereignisse in anderen Epochen hatten nicht denselben Effekt, da sie entweder in wärmeren Klimaphasen stattfanden oder durch Pflanzenwuchs abgeschwächt wurden.
Die neue Studie wurde im Fachjournal Journal of Geophysical Research: Planets veröffentlicht.