Am Sonntag trat ein vorläufiger Waffenstillstand zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen in Kraft, der eine sechswöchige Pause in den Kämpfen markiert. Die Vereinbarung weckt Hoffnung auf die Freilassung von Geiseln und den Beginn von Wiederaufbaubemühungen.
Trotz einer dreistündigen Verzögerung, verursacht durch die Hamas, brach Jubel in Gaza aus, und viele Vertriebene kehrten in ihre Heimat zurück. Gleichzeitig gab Israel die Namen der ersten Geiseln bekannt, die im Austausch für palästinensische Gefangene freikommen sollen. Premierminister Benjamin Netanjahu betonte jedoch, dass Israel das Recht behält, die Kämpfe wieder aufzunehmen, falls notwendig.
Vertriebenenfamilien kehren nach Hause zurück
Für viele Palästinenser bedeutet der Waffenstillstand die Chance, in ihre zerstörten Häuser zurückzukehren. Majida Abu Jarad und ihre Familie, die während des Konflikts sieben Mal fliehen musste, bereiten sich darauf vor, die Überreste ihrer Heimat in Beit Hanoun zu sehen.
Die Waffenruhe, die durch die Vermittlung der USA, Katars und Ägyptens zustande kam, markiert eine vorübergehende Phase des Friedens. Sie umfasst den Rückzug israelischer Truppen in Pufferzonen, die Freilassung von 33 Geiseln und 737 palästinensischen Gefangenen sowie die Erhöhung humanitärer Hilfe mit täglich 600 Lastwagenlieferungen.
Enorme Herausforderungen für Gaza
Die Verwüstung im Gazastreifen ist massiv. Mehr als 46.000 Palästinenser wurden getötet, und 90 % der Bevölkerung wurden vertrieben. Infrastrukturen wie Straßen, Krankenhäuser und Schulen liegen in Trümmern.
Der Waffenstillstand soll in drei Phasen umgesetzt werden. Die zweite Phase wird weitere Geiselfreilassungen und den Rückzug israelischer Truppen umfassen, während die dritte Phase einen internationalen Plan für den Wiederaufbau vorsieht. Doch der Weg zur Erholung ist lang, da Berichte zeigen, dass der Wiederaufbau Jahrzehnte dauern könnte.
Die internationale Gemeinschaft beobachtet die Entwicklungen genau, während Gaza inmitten der Verwüstung einen Neuanfang sucht. Der Waffenstillstand bietet eine Chance, den Frieden langfristig zu sichern, obwohl viele Fragen unbeantwortet bleiben.