In Ohio (USA) kam am 26. Juli Thaddeus Daniel Pierce zur Welt – aus einem Embryo, der bereits 1994 eingefroren wurde. Damit gilt er als das „älteste Baby“ der Welt, wie nun bekannt wurde. Die Eltern Lindsey und Tim Pierce erhielten den Embryo über eine sogenannte Embryonen-Adoption von Linda Archerd (62), die ihn vor über 30 Jahren im Rahmen einer IVF-Behandlung einfrieren ließ.
Archerd hatte in den 1990er-Jahren vier Embryonen erzeugen lassen. Einer führte zur Geburt ihrer Tochter, die heute selbst Mutter ist. Die übrigen drei Embryonen wurden tiefgefroren aufbewahrt. Nach ihrer Scheidung erhielt Archerd das alleinige Sorgerecht für die Embryonen und entschied sich später für deren „Adoption“ durch ein anderes Paar – bevorzugt ein weißes, christliches Ehepaar, wie sie angab.
Nach dem Embryonentransfer kam es zu einer schwierigen Geburt, doch Mutter und Kind sind wohlauf. „Wir sind einfach nur dankbar für dieses Baby“, so Lindsey Pierce. Archerd zeigte sich tief bewegt: Das Baby sehe ihrer Tochter als Neugeborene sehr ähnlich – für sie ein klarer Beweis der Geschwisterlichkeit.
Die Behandlung erfolgte in einer Klinik unter der Leitung des Reproduktionsmediziners John Gordon, der betonte, dass laut seinem christlichen Glauben jeder Embryo eine Chance auf Leben verdiene.
In der UK wurden 2023 bereits 3,1 % aller Geburten durch IVF ermöglicht – 2000 waren es noch 1,3 %. Bei Frauen zwischen 40 und 44 Jahren liegt der IVF-Anteil inzwischen bei 11 %. In den USA stammt etwa jedes 50. Kind aus einer IVF-Behandlung.