Colossal Biosciences nutzte CRISPR-Technologie, um drei genetisch veränderte Wolfswelpen zu erzeugen.
Die Forscher tauften die Tiere Romulus, Remus und Khaleesi und gaben ihnen Merkmale ausgestorbener Schattenwölfe.
Sie manipulierten DNA von grauen Wölfen an 20 gezielten Stellen, um Eigenschaften der Urzeit-Wölfe zu imitieren.
Die Experten entnahmen alte Erbinformationen aus Fossilien, darunter ein Zahn aus Ohio und ein Schädelstück aus Idaho.
Anschließend übertrugen sie die bearbeiteten Gene in Hundeeizellen und pflanzten die Embryonen in Hundemütter ein.
Nach 62 Tagen kamen die Tiere zur Welt und entwickeln sich laut Forschern wie geplant.
Die Welpen wiegen aktuell rund 36 Kilogramm und könnten bis zu 63,5 Kilogramm schwer werden.
Colossal beschreibt sie als weißfellige Tiere mit kräftigem Kiefer – äußerlich den Schattenwölfen nachempfunden.
Die Entwickler wollen ausgestorbene Merkmale durch lebende Verwandte nachbilden und ihre äußeren Eigenschaften rekonstruieren.
Fachleute zweifeln an echter Wiederbelebung
Biologen kritisierten die Behauptung, Colossal habe eine ausgestorbene Art zurückgebracht.
Vincent Lynch erklärte, echte Wiederbelebung erfordere Klonen – und das gelinge bei ausgestorbenen Tieren bislang nicht.
Er sagte, aktuelle Methoden könnten Tiere nur ähnlich aussehen lassen, nicht aber genetisch gleich machen.
Nic Rawlence stimmte zu und betonte, dass verfallene DNA das Klonen unmöglich mache.
Selbst mit vollständiger Genomsequenzierung fehle der Zugriff auf lange, intakte DNA-Stränge.
Rawlence nannte das Ergebnis eine Kreuzung, kein echtes Schattenwolf-Revival.
Colossal bestätigte, dass die Tiere keine Jagdtechniken erlernen, weil ihnen wilde Eltern fehlen.
Matt James sagte, die Welpen übernehmen keine Rolle früherer Ökosysteme.
Lynch ergänzte, dass heutige Lebensräume die Funktionen der ursprünglichen Art nicht mehr erlauben.
Geneditierung soll Artenschutz stärken
Colossal will weitere ausgestorbene Arten wie Mammuts oder Dodos mithilfe genetischer Techniken nachbilden.
Das Unternehmen verändert Gene lebender Arten, um verlorene Merkmale wiederherzustellen.
Wissenschaftler klonten kürzlich vier Rotwölfe mithilfe genetischer Proben bedrohter Wildtiere aus dem Südosten der USA.
Sie wollen so die genetische Vielfalt in Zuchtprogrammen verbessern.
CEO Ben Lamm betonte, ihre Arbeit diene dem Naturschutz und sei wissenschaftlich fundiert.
Er sagte, De-Extinction und Arterhalt könnten gemeinsam vorangebracht werden.
Lamm glaubt, die Öffentlichkeit unterschätze, wie nahe Wissenschaft einer Rückkehr ausgestorbener Arten sei.
Christopher Preston lobte die Methode als schonender als klassisches Klonen.
Er warnte jedoch, dass man wilde Tiere für Blutproben sedieren müsse – ein aufwendiger Prozess.
Ende März traf sich Colossal mit Vertretern des US-Innenministeriums, um über das Projekt zu sprechen.
Innenminister Doug Burgum feierte die Entwicklung als Beginn einer neuen wissenschaftlichen Ära.
Externe Forscher warnten dennoch vor überzogenen Erwartungen an das technologische Potenzial.