Angola zählt zu den größten Ölproduzenten Afrikas. Trotzdem fehlen dem Land ausreichend Raffinerien. Deshalb muss es Benzin und Diesel teuer importieren.
Als Reaktion auf drastisch gestiegene Kraftstoffpreise gingen landesweit Menschen auf die Straße. Dabei starben mindestens 22 Personen. Über 1.200 Menschen wurden festgenommen, teilte das Präsidialamt mit. In zwei Tagen eskalierte die Gewalt von Luanda aus auf mindestens sechs weitere Provinzen.
Massenproteste treffen auf staatliche Härte
Der Unmut entfachte sich an einer über 30-prozentigen Dieselpreissteigerung. Viele Taxiunternehmen erhöhten daraufhin ihre Preise um bis zu 50 %.
Wütende Demonstranten plünderten Geschäfte und zerstörten Fahrzeuge. Die Armee griff ein, um die öffentliche Ordnung wiederherzustellen.
Das Präsidialamt nannte keine genauen Umstände der Todesfälle. Der Aufstand sorgte laut Regierung für „weit verbreitete Unsicherheit“.
Kritik an Gewalt durch Sicherheitskräfte
Bereits vor zwei Wochen demonstrierten Menschen friedlich gegen die Preissteigerungen. Menschenrechtsorganisationen warfen der Polizei brutales Vorgehen vor.
Laut Human Rights Watch setzte die Polizei ohne Not Gummigeschosse und Tränengas ein. Auch körperliche Übergriffe fanden statt.
Kritiker beschuldigen die Behörden regelmäßig, Meinungsäußerung zu unterdrücken. Die Regierungspartei MPLA regiert Angola ununterbrochen seit der Unabhängigkeit von Portugal 1975.