Große Menschenmengen, ausgelassene Stimmung – Behörden zeigen sich zufrieden
Das Pfingstwochenende hat Lignano erneut in eine Hochburg junger Partytouristen verwandelt. Rund 20.000 Gäste aus Österreich strömten in den beliebten Badeort an der Adria, um unter dem Motto „Tutto Gas“ zu feiern.
Trotz der Masse an Feiernden verliefen die Tage aus Sicht der Behörden weitgehend problemlos. Laut Polizei blieb es bei einigen Alkoholvergiftungen und kleineren Zwischenfällen. Müllentsorgung und Einsatzkräfte waren rund um die Uhr aktiv, um die Lage im Griff zu behalten.
Ein Mix aus Maßnahmen – etwa Musikbeschränkungen, Alkoholverbote im Freien und ein Glasflaschenverbot – trug zur Eindämmung bei. Am Montagmorgen war vom nächtlichen Ausnahmezustand kaum mehr etwas zu sehen.
Präsenz rund um die Uhr – doch Regelverstöße häufen sich
Die Polizei war mit zahlreichen Streifen im Einsatz, unterstützt von Sicherheitsdiensten und zwei Beamten aus Österreich. Dennoch konnten nächtliche Ausschreitungen nicht völlig verhindert werden.
Junge Leute übernachteten im Freien, lagerten an verbotenen Orten und missachteten Sperrzonen am Strand. Auch nach dem offiziellen Musikstopp um 1 Uhr ging die Party inoffiziell weiter.
Ein schwerer Zwischenfall überschattete das Wochenende: Eine minderjährige Österreicherin stürzte durch ein Garagendach und verletzte sich. Die Polizei untersucht den Vorfall und mögliche Versäumnisse bei der Sicherung des Geländes.
Medien und Einheimische schlagen Alarm
Während Stadt und Polizei die Lage unter Kontrolle sahen, fiel das Urteil vieler Einwohner deutlich kritischer aus. Regionale Zeitungen sparten nicht mit harten Worten.
Il Friuli kritisierte den Tourismus scharf: „Lignano wird ausgebeutet – auf wessen Kosten?“ Auch TriesteCaffe sprach von einem „verfallenen Bild“ und einem Pfingsten voller Respektlosigkeit gegenüber Ort und Bewohnern.
Der Kontrast zwischen wirtschaftlichem Erfolg und sozialen Belastungen wird für viele immer deutlicher. Die Region um Lignano, Bibione und Jesolo verzeichnete 2024 über 27 Millionen Gäste. Besonders bei Jugendlichen aus Österreich und Deutschland bleibt die Gegend äußerst beliebt – doch die Frage nach einem nachhaltigen Umgang mit Party- und Qualitätstourismus wird lauter.