Fiona Havers verlässt CDC wegen Zweifeln an wissenschaftlicher Integrität
Dr. Fiona Havers, bisher zuständig für die Datenerhebung zu Krankenhausaufenthalten durch Covid und RSV beim CDC, hat am Montag ihren Rücktritt erklärt. In einer E-Mail an Kolleginnen und Kollegen äußerte sie den Verdacht, dass ihre Arbeit künftig nicht mehr objektiv genutzt oder mit wissenschaftlicher Genauigkeit bewertet werde.
Ihr Team – bekannt als Resp-Net – war an zahlreichen Fachveröffentlichungen beteiligt und lieferte wichtige Beiträge zur gesundheitspolitischen Entscheidungsfindung. Eine öffentliche Stellungnahme blieb bislang aus.
Kennedy ersetzt Impfkomitee – Empfehlungen für Kinder aufgehoben
Havers’ Rückzug erfolgte kurz nach einem drastischen Kurswechsel durch Gesundheitsminister Robert Kennedy Jr. Dieser hatte alle 17 Mitglieder des bisherigen unabhängigen Impfbeirats entlassen. Zeitgleich ließ er die Empfehlung fallen, gesunde Kinder und Schwangere gegen Covid-19 zu impfen.
Kennedy setzte stattdessen acht neue Mitglieder ein – mehrere von ihnen haben öffentlich Zweifel an der Sicherheit oder Notwendigkeit von Impfungen geäußert. Kennedy selbst tritt seit Jahren kritisch gegenüber Impfprogrammen auf.
Neue Impfentscheidungen stehen bevor – Fachwelt verunsichert
Vom 25. bis 27. Juni soll das neu formierte Beratungsgremium erstmals tagen. Es soll unter anderem über neue Empfehlungen zu Covid-19-Boosterimpfungen beraten.
Das US-Gesundheitsministerium betonte in einer Stellungnahme, dass man sich weiterhin dem Prinzip der wissenschaftlichen Exzellenz verpflichtet fühle. Doch der Rücktritt einer zentralen CDC-Forscherin wie Havers lässt viele Expert:innen an der Neutralität der künftigen Impfpolitik zweifeln.