Erste europäische Airline mit Starlink-Wi-Fi
Die lettische Fluggesellschaft AirBaltic ist die erste europäische Airline, die Wi-Fi von Elon Musks Starlink in ihre Flugzeuge integriert.
CEO Martin Gauss verteidigt die Entscheidung des Unternehmens, mit SpaceX zusammenzuarbeiten, um Passagieren Internet an Bord anzubieten.
“Die Entscheidung sorgte für kontroverse Schlagzeilen, weil Elon Musk das Unternehmen besitzt. Doch die Technologie ist herausragend,” erklärte er gegenüber Euronews.
“In zehn Jahren wird dieses Hochgeschwindigkeitsinternet Standard in unserer Branche sein,” ergänzte er.
Ende Februar kündigte AirBaltic an, ihre Airbus-A220-300-Flotte mit Starlink-Wi-Fi auszurüsten. Damit ist sie die erste europäische Airline, die diese Technologie einsetzt. In den ersten sechs Monaten des Jahres wird die Hälfte der 50 Flugzeuge ausgestattet, die restlichen bis Ende 2025.
Reaktionen auf die Kooperation mit Elon Musk
Während viele Medien die Zusammenarbeit positiv bewerteten, kritisierten einige Personen die Entscheidung, mit dem Milliardär Elon Musk zu kooperieren.
“Musks Handlungen bedrohen Lettlands Existenz,” schrieb ein Nutzer auf der von Musk betriebenen Plattform X.
Ein anderer User beklagte: “Man sollte ihn nicht unterstützen. Ich wollte mit AirBaltic über Riga fliegen, aber das hat mir die Freude genommen.”
Ein weiterer Nutzer gab bekannt, die Airline zu boykottieren: “Keine Unterstützung für Musk & Trump in diesen Zeiten.”
Andere Nutzer zeigten sich begeistert: “Glückwunsch zum Vorstoß in die Luftfahrt- und Raumfahrttechnologie. Ein großer Meilenstein für AirBaltic und SpaceX.”
Mehrere außer-europäische Airlines, darunter Qatar Airways und Hawaiian Airlines, bieten bereits Starlink-Wi-Fi an. United Airlines aus den USA befindet sich aktuell im Installationsprozess.
Musks politische Haltung und AirBaltics Engagement für die Ukraine
Elon Musk, auch CEO von Tesla, wurde in den letzten Jahren zunehmend politisch aktiv. Der Rückgang der Tesla-Verkäufe wird von Analysten teilweise auf Musks politische Rhetorik zurückgeführt.
Der südafrikanische Unternehmer unterstützt Donald Trump und spendete mindestens 288 Millionen Dollar, um Trump und republikanische Kandidaten zu unterstützen. Zudem leitet Musk das von Trump gegründete “Department of Government Efficiency” (DOGE), das staatliche Ausgaben reduzieren soll.
International zeigte Musk Sympathien für die rechtsextreme AfD in Deutschland sowie für den britischen Extremisten Tommy Robinson, der in Großbritannien wegen Missachtung des Gerichts inhaftiert wurde.
Musk sorgte ebenfalls für Kontroversen mit seiner Haltung zum Ukraine-Krieg. 2022 startete er eine Twitter-Umfrage, in der er vorschlug, die Krim offiziell als russisches Gebiet anzuerkennen. Zudem gestand er ein, dass er den Zugang zu seinem Starlink-Dienst für ukrainische Beamte eingeschränkt hatte, um einen Drohnenangriff zu verhindern.
“Hätte ich ihrer Anfrage zugestimmt, wäre SpaceX direkt in einen großen militärischen Konflikt verwickelt gewesen,” schrieb Musk auf X. Er erklärte, dass die ukrainische Frontlinie zusammenbrechen würde, wenn er Starlink abschalten würde.
Die EU sucht derzeit nach Alternativen zu Starlink. Die Satellitenbetreiber SES (Luxemburg), Hisdesat (Spanien), Viasat (Großbritannien) und Eutelsat/OneWeb (Frankreich) stehen in Gesprächen mit EU-Behörden.
AirBaltic engagiert sich stark für die Ukraine. CEO Martin Gauss betonte gegenüber Euronews, dass die Airline nach dem Krieg in den Wiederaufbau der Ukraine investieren will.
“Die baltischen Staaten haben eine besondere Verbindung zur Ukraine. Wir möchten in der frühen Phase des Wiederaufbaus helfen,” sagte er.
AirBaltic arbeitet mit Flughäfen in Kiew und Lwiw zusammen, um den Flugbetrieb sofort nach einer Waffenruhe wiederaufzunehmen. “Wir waren die letzten, die gingen, und werden die ersten sein, die zurückkehren,” erklärte Gauss.
Mehrere Airlines, darunter Ryanair, Wizz Air und Ukraine International Airlines, bereiten sich darauf vor, den ukrainischen Markt nach dem Krieg zu bedienen. Gauss erwartet eine hohe Nachfrage, sowohl von Ukrainern als auch von Fachkräften, die beim Wiederaufbau helfen werden.
Die Erwartungen an einen Waffenstillstand steigen, da US-Präsident Donald Trump sich für ein Ende des Krieges einsetzt.