Studienautoren warnen vor drastischer Unterversorgung
Ein gemeinsamer Bericht chinesischer und schwedischer Forschender prognostiziert eine deutliche Lücke bei der globalen Lithiumversorgung bis 2030. Besonders Europa sei davon stark betroffen, da die dortige Produktion den steigenden Bedarf bei weitem nicht decken könne.
Während innerhalb der EU bis zu 325.000 Tonnen Lithiumcarbonatäquivalent pro Jahr gefördert werden könnten, werde der Bedarf bei etwa 792.000 Tonnen liegen.
Internationale Konkurrenz um den Zukunftsrohstoff
Lithium ist ein Schlüsselrohstoff für Akkus in E-Autos, Smartphones und Computern. Europa ist derzeit fast vollständig auf Lieferungen aus Drittländern angewiesen. Auch China und die USA können ihren künftigen Bedarf nicht vollständig aus eigenen Quellen decken – ein globaler Wettlauf um Ressourcen droht.
Laut Studie könnte dies zu Handelskonflikten führen und bestehende Lieferketten unter Druck setzen.
Technische Alternativen als mögliche Entlastung
Als kurzfristige Lösung schlagen die Experten einen beschleunigten Ausbau der Förderung vor. Langfristig sollen aber auch neue Akkutechnologien wie Natrium-Ionen-Batterien helfen. Diese kommen mit weniger oder ganz ohne Lithium aus, weisen aber eine geringere Energiedichte auf.
Sie könnten vor allem in Kleinwagen oder im Stadtverkehr Anwendung finden.
Zeitfenster für Gegenmaßnahmen schließt sich
Die Autor:innen betonen, dass ohne zügige politische und wirtschaftliche Reaktionen das Risiko besteht, zentrale Klimaziele zu verfehlen.
Ein strategischer Umbau der Batterieproduktion und eine Diversifizierung der Rohstoffquellen sind aus ihrer Sicht dringend notwendig, um die Energiewende zu sichern.