Das Wiener Bauunternehmen motus bauconsult GmbH hat am Dienstag ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung beantragt. Das Handelsgericht Wien eröffnete das Verfahren auf Grundlage eines Eigenantrags.
Maximilian Kneussl, Geschäftsführer des Unternehmens, bleibt weiterhin in der Verantwortung. 47 Mitarbeiter sind direkt von der Insolvenz betroffen. Die Wirtschaftsauskunftei Creditreform, vertreten durch Venka Stojnic, bestätigte die Eröffnung des Verfahrens.
Die Antragstellerin bietet den Gläubigern eine Sanierungsquote von 20 Prozent an, zahlbar innerhalb von zwei Jahren. Rechtsanwalt Günther Hödl wurde als Insolvenzverwalter bestellt.
Krise in der Immobilienbranche als Hauptursache
Motus Bauconsult wurde 2012 gegründet und erzielt monatliche Bruttoumsätze von rund 800.000 Euro.
Creditreform nennt als wesentliche Insolvenzursache die anhaltende Krise in der Immobilienbranche. Die wirtschaftliche Lage verschlechterte sich bereits im Jahr 2023 deutlich.
Laut Bilanzanhang 2023 liegt kein Insolvenzgrund aufgrund von Überschuldung vor, da Maximilian Kneussl eine Patronatserklärung abgegeben hat. Dennoch zeigen die Kennzahlen des Unternehmens dringenden Reorganisationsbedarf.
Hohe Schulden belasten das Unternehmen
Die Verbindlichkeiten des Unternehmens belaufen sich auf rund 11 Millionen Euro. Bereits 2023 betrugen die Schulden 11,5 Millionen Euro, während der Bilanzverlust bei 1,94 Millionen Euro lag.
Die Geschäftsführung sieht trotz der finanziellen Schwierigkeiten keine insolvenzrechtliche Überschuldung. Sie verweist auf eine positive Liquiditätsplanung sowie auf Maßnahmen, die eine Fortführung des Unternehmens ermöglichen sollen.
Der Vermögensstatus zu Liquidationswerten bleibt jedoch negativ. Trotzdem bewertet die Geschäftsführung die Primär- und Sekundärprognosen als positiv und hält eine erfolgreiche Sanierung für möglich.