Tausende feiern und protestieren für queere Rechte
Zehntausende Menschen versammelten sich am Samstag in Berlin, um am Christopher Street Day (CSD) teilzunehmen. Die Demonstration stand unter dem Motto „Nie wieder still“ und richtete sich gegen Diskriminierung von LGBTIQ+-Personen. Vom Startpunkt auf der Leipziger Straße zog der farbenfrohe Zug über den Potsdamer Platz durch Schöneberg bis zum Brandenburger Tor. Mit rund 80 Wagen und über 100 teilnehmenden Gruppen zeigte die Parade eindrucksvoll Präsenz für Vielfalt und Gleichstellung.
Polizei sichert Veranstaltung – rechtsextreme Störer festgenommen
Die Berliner Polizei war mit rund 1.300 Einsatzkräften vor Ort und sprach bis zum Nachmittag von einem weitgehend ruhigen Ablauf. Bei einer kleinen Gegenkundgebung aus dem rechtsextremen Spektrum griffen die Beamten jedoch ein: Einige Teilnehmer wurden wegen Waffenbesitzes und anderer Verstöße festgenommen.
Erinnerung an Stonewall-Aufstand bleibt zentraler Bestandteil
Der CSD erinnert jährlich an den Aufstand in der New Yorker Christopher Street im Juni 1969. Damals widersetzten sich queere Menschen einer Polizeirazzia in der Bar „Stonewall Inn“. Die daraus folgenden Proteste gelten als Beginn der modernen LGBTIQ+-Bewegung. Auch in Deutschland bleibt die Demonstration ein politisches Signal – vor allem angesichts der gestiegenen Zahl queerfeindlicher Straftaten, die laut Bundeskriminalamt seit 2010 deutlich zugenommen haben.
Regenbogenfahne sorgt für politischen Streit
Die Entscheidung von Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU), die Regenbogenfahne nicht am Parlamentsgebäude zu hissen, stieß auf Protest. Aktivist:innen entrollten daraufhin eine riesige Flagge vor dem Bundestag. Im Gegensatz dazu zeigten andere politische Akteure Flagge: So ließ der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) das Regenbogenbanner am Roten Rathaus hissen und betonte die Bedeutung eines sichtbaren politischen Engagements gegen Queerfeindlichkeit.