EU-Mitgliedschaft Ukraine Sicherheit: Der Präsident des Europäischen Rates, Antonio Costa, betonte, dass die EU-Mitgliedschaft die beste Sicherheitsgarantie für die Ukraine darstellt. Während einer gemeinsamen Pressekonferenz in Kiew mit EU-Staats- und Regierungschefs sowie dem kanadischen Premierminister Justin Trudeau erklärte er, dass die Ukraine von einer engen Anbindung an Europa profitieren werde.
Der ukrainische Präsident Volodymyr Zelenskyy forderte die USA und Europa auf, ihre Unterstützung fortzusetzen. Er verwies darauf, dass eine NATO- oder EU-Mitgliedschaft die territoriale Sicherheit der Ukraine erheblich stärken würde.
Von der Leyen hält EU-Beitritt der Ukraine vor 2030 für möglich
Die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, erklärte, dass die Ukraine der EU früher als 2030 beitreten könnte, wenn sie ihren Reformprozess weiterhin beschleunigt. Sie betonte jedoch, dass der Beitritt leistungsabhängig sei und fixe Beitrittsdaten vermieden werden sollten, um keine falschen Erwartungen bei anderen Bewerberländern zu wecken.
„Wenn die Ukraine ihr hohes Reformtempo beibehält, könnte sie sogar vor 2030 Mitglied der EU werden“, sagte von der Leyen. Die Kommission werde den Fortschritt des Landes genau beobachten und weiterhin Unterstützung leisten.
Jahrestag der Invasion: Westliche Staatschefs zeigen Solidarität
Zum dritten Jahrestag der russischen Invasion versammelten sich westliche Staatsoberhäupter in Kiew, um der Ukraine fortgesetzte finanzielle und militärische Hilfe zuzusichern. Besonders auffällig war das Fehlen einer hochrangigen US-Delegation. Dennoch lobte Costa die diplomatischen Bemühungen von Ex-Präsident Donald Trump, Russland zu Verhandlungen zu bewegen.
Kanadas Premierminister Justin Trudeau bekräftigte die anhaltende Unterstützung seines Landes. Er verwies auf die engen historischen Verbindungen zwischen Kanada und der Ukraine durch die große ukrainische Diaspora in Kanada.
EU verhängt neue Sanktionen gegen Russland
Als Reaktion auf anhaltende Verstöße verhängten die Außenminister der EU neue Sanktionen gegen Russlands sogenannte Schattenflotte. Diese Schiffe dienen dazu, Energie- und Rohstoffsanktionen zu umgehen. Insgesamt wurden 74 Schiffe auf die Sanktionsliste gesetzt. Zusätzlich belegte die EU 83 russische Beamte und Organisationen mit Geldsperren und Reiseverboten.
Costa kündigte für den 6. März einen außerordentlichen EU-Verteidigungsgipfel in Brüssel an, bei dem die Ukraine oberste Priorität haben werde. Ziel sei es, die Verteidigungsfähigkeit der Ukraine weiter zu stärken und langfristige Sicherheitsgarantien zu diskutieren.
Finnlands Präsident fordert stärkere europäische Rolle in Friedensverhandlungen
Der finnische Präsident Alexander Stubb forderte eine aktivere Rolle Europas bei den Friedensverhandlungen für die Ukraine. „Mit den aktuellen Veränderungen in den transatlantischen Beziehungen muss Europa sich neu positionieren und seinen Platz am Verhandlungstisch sichern“, sagte Stubb. Er plädierte dafür, dass die EU eine stärkere diplomatische Initiative ergreift und eigene Sicherheitsstrategien entwickelt, um unabhängiger von den USA agieren zu können.
Die Diskussionen über die EU-Mitgliedschaft der Ukraine zeigen, dass Europa die geopolitischen Herausforderungen aktiv angeht. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um die Weichen für eine stabile und sichere Zukunft der Ukraine zu stellen.