Buffett übergibt CEO-Posten an Greg Abel
Warren Buffett hat angekündigt, dass er zum Jahresende seinen Posten als CEO von Berkshire Hathaway abgeben wird. Der 94-jährige Investor, bekannt als das Orakel von Omaha, erklärte diese Entscheidung während der jährlichen Hauptversammlung des Unternehmens. Greg Abel, bisher stellvertretender Vorsitzender, wird die Leitung übernehmen und künftig als CEO agieren. Buffett betonte, dass nun der geeignete Moment gekommen sei, die Verantwortung weiterzureichen. Aus einem maroden Textilunternehmen formte er über Jahrzehnte einen weltweiten Konzern mit einem Marktwert von 1,16 Billionen Dollar. Er gilt als einer der erfolgreichsten Investoren der Geschichte. Die rund 40.000 anwesenden Aktionäre reagierten mit minutenlangem Beifall. Buffett kommentierte den Applaus mit einem Scherz und meinte, man könne die Reaktion auf zwei Arten verstehen.
Entscheidung sorgte für Überraschung
Buffett erklärte, dass nur seine beiden Kinder Howard und Susie im Vorfeld über seinen Rückzug informiert waren. Greg Abel, der während der Bekanntgabe neben ihm auf der Bühne saß, zeigte sich sichtlich überrascht. Obwohl Buffett Abel bereits vor vier Jahren als seinen Nachfolger bestimmt hatte, machte er nie öffentlich, wann er sich zurückziehen würde. Trotz des Führungswechsels bekräftigte Buffett, dass er keine seiner Berkshire-Aktien verkaufen werde. Er erklärte, dass er keinen einzigen Anteil veräußern, sondern alles spenden werde. Diese Aussage wurde vom Publikum mit lautem Applaus aufgenommen. Bereits 2023 hatte Buffett in einem seltenen Brief zugegeben, dass er sich „in der Verlängerung“ befinde, obwohl er keine Rücktrittsabsichten geäußert hatte.
Ein Imperium und ein bescheidener Lebensstil
Berkshire Hathaway besitzt heute mehr als 60 Unternehmen, darunter Geico, Duracell und Dairy Queen. Zusätzlich hält der Konzern bedeutende Beteiligungen an Apple, Coca-Cola, Bank of America und American Express. Buffett spendete im Laufe seines Lebens Milliarden an wohltätige Organisationen. Bloomberg führte ihn im April als den viertreichsten Menschen der Welt mit einem Vermögen von 154 Milliarden Dollar. Schon als Kind war Buffett unternehmerisch aktiv: Mit sechs Jahren verdiente er sein erstes Geld, mit elf kaufte er Aktien, und mit 13 reichte er seine erste Steuererklärung ein. Trotz seines Reichtums lebt er bis heute in einem einfachen Haus in Omaha, Nebraska, das er vor über 65 Jahren gekauft hat.
Klare Worte zur globalen Handelspolitik
In seiner Ansprache äußerte Buffett auch Kritik an der internationalen Handelspolitik der Vereinigten Staaten. Er warnte davor, wirtschaftliche Beziehungen als Druckmittel zu verwenden. Aus seiner Sicht sei es ein großer Fehler, wenn ein Land 7,5 Milliarden Menschen gegen sich aufbringt, während es sich selbst feiert. Er forderte, dass jedes Land seine Stärken einbringt und man im Sinne des Welthandels kooperiert. Nur durch fairen Handel lasse sich globaler Fortschritt nachhaltig sichern.