Tausende Nutzer in den USA und Großbritannien meldeten massive Ausfälle auf der sozialen Plattform X, früher bekannt als Twitter. Die Störung begann am Montagmorgen und hielt für viele bis in den Nachmittag an.
Die Monitoring-Seite Downdetector registrierte zehntausende Meldungen von US-Nutzern über technische Probleme. Auch in Großbritannien gab es kurz vor 14:00 Uhr GMT über 8.000 Berichte über Störungen. Viele Nutzer sahen beim Laden der Seite lediglich ein rotierendes Symbol.
Musk macht Cyberangriff für Störung verantwortlich
Elon Musk erklärte, die Störung sei durch einen „massiven Cyberangriff“ verursacht worden, der „aus der Ukraine-Region“ stamme. Er lieferte jedoch keine Beweise für diese Behauptung und äußerte sich nicht dazu, ob staatliche Akteure involviert seien.
In einem Beitrag auf X schrieb er, dass entweder „eine große koordinierte Gruppe oder ein Staat“ beteiligt gewesen sei. Später sagte er im Interview mit Fox Business, dass der Angriff das Ziel gehabt habe, das X-System mit massiven Internet-Protokoll-Anfragen lahmzulegen.
Experten halten Cyberangriff für plausibel
Alp Toker, Direktor von Netblocks, erklärte, dass die Störungen Merkmale eines Cyberangriffs aufwiesen. Seine Organisation habe ähnliche Muster bereits bei früheren sogenannten Denial-of-Service-Angriffen gesehen.
„Die Dauer und das Muster der Ausfälle sprechen für eine koordinierte Attacke auf die Infrastruktur von X“, sagte Toker der BBC. Laut ihm gab es am Montag mehrere größere Ausfälle, die jeweils weltweite Auswirkungen hatten.
Ein sogenannter Distributed-Denial-of-Service-Angriff (DDoS) überlastet eine Plattform gezielt mit extrem hohem Datenverkehr. Musk behauptete bereits in der Vergangenheit, dass X Ziel solcher Attacken gewesen sei, doch eine unabhängige Bestätigung gab es nicht.
Am selben Tag beschimpfte Musk den US-Senator Mark Kelly als „Verräter“, weil dieser am Wochenende in die Ukraine gereist war. Kelly verteidigte sich mit den Worten: „Elon, wenn du nicht verstehst, dass Freiheit verteidigen ein Grundwert Amerikas ist, dann überlass das besser denen, die es tun.“
Der Wortwechsel fand auf X statt.