Gläubigerversammlung und Sanierungsplan
KTM Sanierungsplan Gläubiger: Am Dienstag treffen sich Gläubiger im Landesgericht Ried im Innkreis. Um neun Uhr stimmen sie über den Sanierungsplan ab. Der Plan sieht vor, 30 Prozent der Forderungen in bar zu begleichen. Für die Annahme braucht es die Mehrheit der stimmberechtigten Gläubiger und die Kapitalmehrheit. Zudem fordert der Plan fast 600 Millionen Euro von Investoren sowie 150 Millionen Euro, um die Produktion in Mattighofen ab dem 17. März wieder aufzunehmen. Insgesamt melden die Gläubiger Forderungen in Höhe von 2,25 Milliarden Euro an – davon entfallen rund 22 Millionen Euro auf Dienstnehmer.
Banken-Druck und Schuldenlast
KTM hat bei den Banken einen Schuldenberg von etwa 1,7 Milliarden Euro aufgebaut. Es gibt kaum Sicherheiten. Die Banken übten erheblichen Druck auf den ehemaligen CEO Stefan Pierer aus, der nun Co-Geschäftsführer ist. Der Insolvenzverwalter nannte Managementfehler als Ursache. Trotz Umsatz- und Nachfragerückgangs produzierte KTM weiter – allerdings auf Halde – und kaufte zudem auf Pump zu. Von Januar 2023 bis November 2024 stieg die Nettoverschuldung um mehr als eine Milliarde Euro auf 1,35 Milliarden Euro.
Investoren und Zukunftsaussichten – KTM Sanierungsplan Gläubiger
Gelingt die Zustimmung, kann KTM weitermachen. Scheitert der Plan, wird ein Masseverwalter bestellt und das Unternehmen verwertet – mit einer erwarteten Quote von 15 Prozent. Gerhard Weinhofer von der Creditreform sieht den Plan als sinnvoll an, da schnell 30 Prozent fließen und die Lieferantenbeziehungen erhalten bleiben. Investoren sollen rund 750 Millionen Euro bereitstellen. Stefan Zöchling plant zusammen mit dem indischen Partner Bajaj, 740 Millionen Euro zu investieren. Er fordert, dass die Mehrheit österreichisch bleibt, und kritisiert Banken, die mehr als 30 Prozent durchdrücken wollen. Zudem wollen die Banken verhindern, dass Pierer weiterhin im Unternehmen bleibt.