LGBTQ+ Proteste Deutschland:
Tausende LGBTQ+-Aktivisten gingen in 50 deutschen Städten auf die Straße, um gegen den wachsenden Einfluss der rechtsextremen AfD zu protestieren. Mit Regenbogenflaggen und Schildern mit der Aufschrift “Choose Love” setzten sie ein starkes Zeichen. Die Demonstrationen fanden nur wenige Tage vor einer wichtigen Wahl statt, bei der die AfD Umfragen zufolge den zweiten Platz im Parlament erreichen könnte.
Zunehmende anti-LGBTQ+-Rhetorik und Gewalt
Die AfD lehnt seit Langem die Ehe für alle, sichere Räume für die LGBTQ+-Community und den Zugang zur Gesundheitsversorgung ab. Jetzt könnte sich ihre Unterstützung verdoppeln, was eine bedeutende politische Veränderung darstellen würde.
Aktivistin Alva Träbert warnt: “Rechtsextreme Politiker nutzen marginalisierte Gruppen als Sündenböcke und legitimieren gleichzeitig Diskriminierung und Hass.” Das AfD-Programm definiert Familie ausschließlich als “Vater, Mutter, Kinder” und verurteilt “den Trans-Kult und die Gender-Ideologie.”
Mit dem Erstarken der extremen Rechten steigt auch die Gewalt gegen die LGBTQ+-Community. Aktivisten verzeichneten im vergangenen Jahr mindestens 26 Angriffe auf Pride-Veranstaltungen. “Gewalt beginnt mit Worten, und Worte führen zu Taten”, betont Träbert.
Politische Verschiebungen und Widersprüche – LGBTQ+ Proteste Deutschland
Umfragen zeigen die CDU/CSU mit 28 % der Stimmen als führende Partei, dicht gefolgt von der AfD. Während CDU-Chef Friedrich Merz eine Koalition mit der AfD offiziell ausschließt, unterstützte er kürzlich eine gemeinsame Resolution zur Grenzpolitik. Dies wurde von vielen als Tabubruch gewertet.
Sowohl CDU als auch AfD haben angekündigt, das Selbstbestimmungsgesetz rückgängig zu machen. Dieses Gesetz erleichtert es trans- und nicht-binären Menschen, ihren Namen und ihr Geschlecht offiziell zu ändern. Träbert sieht darin eine “ernsthafte Bedrohung” für Betroffene.
Besonders widersprüchlich erscheint die AfD-Position angesichts ihrer lesbischen Spitzenkandidatin Alice Weidel, die mit ihrer sri-lankischen Ehefrau zwei Kinder großzieht. Politikwissenschaftler Constantin Wurthmann erklärt: “Sie dient als Feigenblatt—ihre persönliche Lebensweise spiegelt nicht die Werte ihrer Partei wider.”
Während eines Besuchs in Ungarn wurde Weidel von LGBTQ+-Aktivisten für ihre Allianz mit Premierminister Viktor Orbán kritisiert, der für den Abbau von LGBTQ+-Rechten bekannt ist. In einem offenen Brief fragte Budapest Pride:
“Alice Weidel, welche Botschaft sendest du an ungarische Lesben?”