Das renommierte Musikfachgeschäft Klangfarbe Musikinstrumente und tontechnische Geräte ist insolvent. Am Handelsgericht Wien wurde am Mittwoch ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet, wie der Kreditschutzverband KSV1870 bekanntgab. Klangfarbe gilt als das größte Musikhaus Österreichs und betreibt seit Jahren ein etabliertes Geschäft in Wien, das trotz Insolvenz weitergeführt werden soll.
Finanzlage und Gläubiger
Die Passiva des Unternehmens belaufen sich laut KSV auf rund 3 Millionen Euro. Betroffen sind etwa 110 Gläubiger sowie 48 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Klangfarbe bietet einen Sanierungsplan mit einer Quote von 20 Prozent, zahlbar binnen zwei Jahren, an.
Ursachen der Zahlungsunfähigkeit
Als Gründe für die Insolvenz nennt das Unternehmen insbesondere die anhaltende Teuerung infolge der COVID-19-Pandemie sowie des Ukraine-Kriegs. Die daraus resultierenden nachhaltigen Umsatzeinbußen hätten schließlich zur Einleitung des Sanierungsverfahrens geführt.
Hintergrund: Zunahme von Unternehmenspleiten
Die Insolvenz von Klangfarbe steht im Kontext einer generell steigenden Zahl von Firmenpleiten in Österreich. Hochrechnungen zufolge könnten im ersten Halbjahr 2025 rund 3.500 Unternehmen Insolvenz angemeldet haben – allein in Wien waren es 1.366 Fälle. Besonders betroffen sind neben dem Handel auch die Bauwirtschaft sowie die Gastronomie und Hotellerie.
Der Insolvenzverwalter wird nun prüfen, ob die Sanierungspläne tragfähig sind und das Unternehmen erhalten werden kann.