Weniger Investitionen, dennoch steigende Schulden
Trotz eines Sparprogramms investiert die ÖBB bis 2030 rund 19,7 Milliarden Euro in das Bahnnetz – 1,6 Milliarden weniger als bisher geplant. Vor allem durch die Verschiebung von Projekten wie dem Brenner-Nordzulauf und dem viergleisigen Ausbau Wien Meidling–Mödling will man Kosten bremsen. Dennoch steigen die Schulden der ÖBB-Infrastruktur AG laut Plan von 32 auf 45,8 Milliarden Euro bis 2030.
Staatliche Zuschüsse sichern Betrieb und Ausbau
Die Finanzierung erfolgt über langfristige Zuschüsse des Bundes, die auch Betrieb und Instandhaltung abdecken. Diese sogenannten Vorbelastungen reichen bis ins Jahr 2079 und summieren sich auf über 62 Milliarden Euro. Obwohl der Schuldenanstieg im Vergleich zum vorherigen Plan leicht gebremst wurde, liegt das vor allem an niedrigeren Zinsannahmen und einer veränderten Berechnungsbasis.
Bahn als Konjunkturstütze und Innovationsmotor
Trotz Kritik an der hohen Verschuldung verteidigt Infrastrukturminister Peter Hanke die Investitionen als wichtigen wirtschaftlichen Impuls. Jede investierte Milliarde bringe 1,4 Milliarden Euro an Wertschöpfung. Auch ÖBB-Chef Andreas Matthä spricht von einem „verlässlichen Finanzierungsmodell“. Zu den teuersten Projekten zählen der Brenner-Basistunnel und die Koralmbahn – beide gelten als zentral für die Zukunft des Bahnverkehrs in Österreich.