Premiere im All: Quantenrechner aus Wien startet Weltraummission
Ein Forschungsteam rund um Quantenphysiker Philip Walther von der Universität Wien schickt den ersten Quantenprozessor in den Orbit. Der kompakte Rechner – etwa so groß wie ein Schuhkarton – soll am Freitag mit einer Falcon-9-Rakete von der Vandenberg-Basis in Kalifornien ins All starten. Nach erfolgreichem Eintritt in die Umlaufbahn, in rund 550 Kilometern Höhe, beginnen Datenerfassung und Experimente.
Technik für extreme Bedingungen konzipiert
Der Satellit, der das knapp zehn Kilogramm schwere Gerät trägt, muss einiges aushalten: extreme Beschleunigungskräfte, große Temperaturschwankungen und ein stromsparender Dauerbetrieb im Vakuum. Ziel der Mission ist es, Daten direkt an Bord zu verarbeiten – ein wichtiger Schritt in Richtung energieeffizienter Weltraumtechnologie. Das System wurde im Clean Room des deutschen DLR-Zentrums in nur elf Arbeitstagen einsatzbereit gemacht.
Europas Vorstoß in der Quantenraumfahrt
Das Projekt unterstreicht Österreichs Vorreiterrolle im Bereich quantenbasierter Technologien. Walther sieht die Mission nicht nur als technischen Meilenstein, sondern auch als Sprungbrett für künftige Forschung: „Diese Reise macht uns zu einer Raumfahrtgruppe. Wir sind bereit für neue Experimente – von Grundlagenforschung bis zu praktischen Anwendungen.“ Nach etwa sechs Monaten soll der Satellit planmäßig in der Atmosphäre verglühen, bis dahin hoffen die Forscher auf umfangreiche Datensätze zur Weltraumtauglichkeit von Quantenhardware.