Immobilienpreise bremsen Gesamtvermögen
Trotz weltweiter Börsengewinne hat sich das Gesamtvermögen der österreichischen Bevölkerung 2024 verringert. Laut dem aktuellen „Global Wealth Report“ der Boston Consulting Group (BCG) sank es um drei Prozent auf 2,5 Billionen US-Dollar. Der Rückgang ist vor allem auf fallende Immobilienwerte zurückzuführen, die um über fünf Prozent verloren.
Finanzwerte blieben mit einem Minus von 0,3 Prozent nahezu unverändert. In Österreich ist ein Großteil des Vermögens – rund zwei Drittel – in Sachwerten wie Immobilien gebunden. Die höheren Zinsen belasten diesen Bereich besonders, wie Studienautor Michael Kahlich erklärt.
Kleine Elite besitzt Großteil des Finanzkapitals
Die Kluft zwischen Arm und Reich vergrößert sich. Etwa 400 Österreicher mit einem Finanzvermögen von jeweils mehr als 100 Millionen US-Dollar halten 37 Prozent des gesamten Finanzvermögens.
Dagegen besitzen 7,3 Millionen Menschen mit unter 250.000 Dollar nur ein Drittel. Laut BCG dürfte sich dieses Ungleichgewicht noch verstärken: Bis 2029 soll der Anteil der Superreichen auf 39 Prozent steigen, während der der restlichen Bevölkerung auf 30 Prozent sinkt.
Globales Wachstum – Österreich hinkt hinterher
International wachsen die Vermögen weiter: 2024 stieg das weltweite Finanzkapital um 8,1 Prozent auf 305 Billionen US-Dollar. In Nordamerika betrug das Plus fast 15 Prozent – getrieben von starken Kursentwicklungen in den USA.
In Österreich legte die Zahl der Millionäre leicht zu – um vier Prozent auf 50.300. Wohlhabende profitieren stärker von der Markterholung, da sie risikoreichere Investments wie Private Equity bevorzugen.
Weltweit gibt es inzwischen rund 84.700 Superreiche – am meisten in den USA, gefolgt von China und Deutschland. Der Wert der globalen Sachvermögen fiel hingegen leicht auf 268 Billionen US-Dollar.