Musk-ähnlicher Bonusdeal für Nik Storonsky
Nik Storonsky, Gründer und CEO der britischen Fintech-Firma Revolut, könnte laut Medienberichten ein mehrstelliges Milliardenvermögen erhalten, falls es ihm gelingt, den Unternehmenswert auf über 150 Milliarden US-Dollar (rund 140 Milliarden Euro) zu steigern. Ähnlich wie beim Bonusmodell von Elon Musk bei Tesla basiert der Deal auf ambitionierten Zielmarken und soll in mehreren Etappen ausgezahlt werden.
Der ehemalige Lehman-Brothers-Händler hat sich demnach im Vorfeld der großen Finanzierungsrunde 2021, die Revolut damals mit 33 Milliarden Dollar zum wertvollsten britischen Fintech machte, ein entsprechendes Aktienpaket gesichert. Aktuell liegt die Bewertung bei rund 45 Milliarden Dollar – bis zur Zielmarke wären also mehr als 100 Milliarden Dollar Wachstum notwendig.
Bis zu 10 % zusätzliche Firmenanteile möglich
Das Bonusprogramm würde Storonsky in mehreren Schritten zusätzliche Revolut-Aktien gewähren – bis zu einem Anteil von 10 % des Unternehmens. Er hält bereits mehr als 25 % an Revolut, wie der aktuelle Geschäftsbericht zeigt. Die genaue Höhe seiner Beteiligung ist durch direkte und indirekte Anteile abgesichert. Revolut äußerte sich bisher nicht zu dem Bonusmodell.
Der Deal erinnert stark an die 2018 von Tesla-Aktionären bewilligte Vergütung von Elon Musk, der bei Erreichen von finanziellen Zielwerten Aktienoptionen in Höhe von bis zu 56 Milliarden Dollar erhalten sollte. Dieses Paket wurde jedoch Anfang 2024 von einem US-Gericht für unzulässig erklärt.
Rasantes Wachstum mit über 50 Produkten
Revolut wurde 2015 ursprünglich als Prepaid-Karte mit kostenlosem Währungsumtausch gestartet. Heute bietet das Unternehmen über 50 Produkte an – darunter Geldtransfers, Krypto-Handel, „Buy Now, Pay Later“-Kredite, Lohnvorauszahlungen, eSIMs und Immobilienvermietung. Das Unternehmen beschäftigt mittlerweile mehr als 10.000 Mitarbeitende in über 36 Ländern.
2024 konnte Revolut seinen Gewinn um fast 150 % auf rund 1 Milliarde Pfund steigern – hauptsächlich dank steigender Abozahlen sowie Einnahmen aus den Bereichen Vermögensverwaltung und Krypto.
Börsengang und Lizenzfragen im Fokus
Investoren warten gespannt auf den Börsengang, den Storonsky bislang nicht terminiert hat. Britische Politiker und Banken setzen sich dafür ein, dass der Börsengang in London stattfindet. Ein wichtiger Meilenstein war 2024 die Erteilung einer britischen Banklizenz – allerdings mit Einschränkungen. Die Regulierungsbehörden prüften zuvor lange Zeit Bedenken hinsichtlich Buchhaltungsfehlern, EU-Vorgaben und eines angeblich aggressiven Unternehmenskults.
Auch eine frühere Untersuchung der britischen Finanzaufsicht FCA wegen möglicher Mängel in der Geldwäscheprävention sorgte für Schlagzeilen, wurde jedoch 2017 ohne öffentliche Ergebnisse eingestellt.
Revolut strebt weiterhin die vollständige regulatorische Zulassung im Vereinigten Königreich an – ein Schritt, der entscheidend für den Börsengang und das langfristige Wachstum des Unternehmens sein dürfte.