Neue Klage soll internationale Verfahren verhindern
Rasperia Trading Limited, russischer Mitaktionär der Strabag, hat beim Handelsgericht Kaliningrad eine Klage gegen österreichische Großaktionäre und die Raiffeisenbank Russland eingereicht. Das Ziel: Künftige oder laufende Klagen im Ausland sollen untersagt werden.
Diese Strategie erinnert an frühere Schritte russischer Unternehmen, darunter Gazproms Versuch, ein Verfahren der OMV in Schweden zu blockieren.
Entscheidung über Raiffeisen-Verkaufsverbot erneut vertagt
Unabhängig davon verschob das Handelsgericht in St. Petersburg die Entscheidung über das Verkaufsverbot der Raiffeisenbank Russland auf Mitte Juni.
Davon könnte auch eine geplante Gegenklage der Raiffeisen Bank International in Österreich betroffen sein. Diese war für das zweite Quartal angekündigt.
Milliardenstreit und Aktientransfer belasten Verhältnis
Der Hintergrund: EU-Sanktionen führten zur Entmachtung Rasperias bei Strabag. Russische Gerichte sprachen dem Unternehmen daraufhin 1,87 Milliarden Euro Schadenersatz und über 170 Millionen Euro Zinsen zu.
Zudem wurden Strabag-Aktien durch russisches Urteil der RBI-Tochterbank zugeschrieben – eine juristisch nicht anerkannte Maßnahme außerhalb Russlands.
Raiffeisen-Tochter bleibt einziger wirtschaftlich greifbarer Akteur
Die russische Raiffeisenbank ist das einzige Unternehmen im Verfahren mit Vermögen vor Ort – und deshalb konkret betroffen.
Die neuen Klagen erhöhen den Druck auf die RBI, die sich ohnehin aus dem russischen Markt zurückziehen will. Ein geordneter Ausstieg könnte dadurch noch schwieriger werden.