Sri Lanka Fahrzeugimporte: Die Fahrzeugpreise sind stark gestiegen. Gründe dafür sind das schwache Geld, hohe Steuern und ein knappes Angebot. Sri Lanka plant nun, ein Verbot für einige Fahrzeugimporte zu lockern – ein Zeichen, dass sich die Wirtschaft nach der schweren Krise erholt.
Ab dem 1. Februar dürfen Busse, Lastwagen und Nutzfahrzeuge wieder importiert werden. Die Regierung will auch die Beschränkungen für andere Fahrzeuge schrittweise aufheben.
Viele Bürger hoffen, dass auch private Autos, SUVs und die als Taxis genutzten Dreirad-Rikschas bald importiert werden dürfen. Doch trotz der Lockerung fragen sich viele, ob sie sich angesichts der hohen Preise überhaupt ein neues Auto leisten können.
Die Krise und ihre Folgen
2022 konnte Sri Lanka wegen eines Devisenmangels erstmals seine Schulden nicht mehr bedienen. Die Insel mit 22 Millionen Einwohnern litt unter Treibstoff-, Nahrungsmittel- und Medikamentenengpässen. Die Krise führte zu massiven Protesten und dem Sturz von Präsident Gotabaya Rajapaksa.
Der Nachfolger Rajapaksas verhandelte ein Rettungspaket des Internationalen Währungsfonds über 2,9 Milliarden Dollar und führte Sparmaßnahmen wie Steuererhöhungen und die Streichung von Energiesubventionen ein. Inzwischen hat sich die wirtschaftliche Lage leicht verbessert.
Die Ankündigung, das Importverbot zu lockern, hat bei vielen Sri Lankern große Hoffnungen geweckt. Murtaza Jafeerjee, Vorsitzender des wirtschaftlichen Thinktanks Advocata in Colombo, bezeichnete die Entscheidung als überfällig.
„Der Fahrzeugimport wird nicht nur die Staatseinnahmen steigern, sondern auch Arbeitsplätze schaffen, zum Beispiel durch Kfz-Finanzierungen, Händlerumsätze und Werkstattdienste“, sagte er. Doch der Informationsminister Nalinda Jayatissa warnte: „Wir handeln vorsichtig, um unsere Devisenreserven nicht zu gefährden.“
Preisanstieg und Zukunftsaussichten
Da Sri Lanka fast alle Fahrzeuge aus Ländern wie Japan, Indien oder China importiert, sind die Preise für Gebrauchtwagen explodiert. Manche Modelle kosten heute das Zwei- bis Dreifache des ursprünglichen Preises.
Gayan Indika, der Fahrzeuge für Hochzeiten bereitstellt und als Teilzeit-Taxifahrer arbeitet, ist stark betroffen. „Ich brauche dringend ein neues Auto, um wieder mobil zu sein und Einnahmen zu generieren“, erklärte er.
Sasikumar, ein Softwareentwickler aus Kandy, betont, wie wichtig ein Auto in einem Land mit schlechtem öffentlichen Nahverkehr sei. „Entweder hebt die Regierung das Verbot auf, oder sie verbessert den öffentlichen Verkehr“, fordert er.
Vor dem Importverbot gab Sri Lanka jährlich rund 1,4 Milliarden Dollar für Fahrzeugimporte aus. In diesem Jahr plant die Zentralbank, bis zu eine Milliarde Dollar dafür bereitzustellen, jedoch schrittweise.
Arosha Rodrigo von der Fahrzeughändler-Vereinigung berichtet, dass seine Familie seit über 40 Jahren Autos verkauft. Vor dem Verbot importierte ihr Unternehmen monatlich etwa 100 Fahrzeuge, heute keines mehr. Selbst wenn das Verbot gelockert wird, bleibe die hohe Steuerlast ein Problem.
Die Verbrauchssteuer auf importierte Fahrzeuge beträgt je nach Motorgröße bis zu 300 %. Zusätzlich wird eine Mehrwertsteuer von 18 % erhoben. Der schwache Kurs der sri-lankischen Rupie gegenüber wichtigen Währungen wie dem US-Dollar verteuert die Importe weiter.
Lehrer wie R. Yasodha sehen sich deshalb große finanzielle Hürden gegenüber. „Ein durchschnittliches Auto hat sich von 2,5 Millionen auf 5 Millionen Rupien verdoppelt. Das ist unerschwinglich“, sagt sie.
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