Militär oder Vertrag – Trump setzt Teheran unter Druck
US-Präsident Donald Trump hat am Sonntag den Ton gegenüber dem Iran deutlich verschärft. In einem Telefoninterview mit NBC erklärte er: „Wenn sie keinen Deal machen, wird es Bomben geben.“ Alternativ drohte er mit sogenannten Sekundärzöllen auf den Handel mit Iran – eine Maßnahme, die bereits in seiner ersten Amtszeit 2020 eingesetzt wurde. Ziel sei, Teheran zu Verhandlungen über sein Atomprogramm zu zwingen.
Iran lehnt direkte Gespräche ab – indirekte Vermittlung denkbar
Irans Präsident Massud Pezeshkian reagierte umgehend und schloss direkte Verhandlungen mit der Trump-Regierung aus. Über den Mittlerstaat Oman habe Teheran auf einen Brief aus Washington geantwortet. Indirekte Gespräche seien denkbar, erklärte Pezeshkian, jedoch nur unter der Bedingung, dass die USA ihr „Fehlverhalten“ einräumen und neues Vertrauen schaffen.
Spannungen steigen – gegenseitige Drohungen nehmen zu
Bereits zuvor hatte Trump in einem Schreiben an Irans obersten Führer Ajatollah Ali Khamenei zwei Optionen präsentiert: militärisches Eingreifen oder ein Abkommen. Der Iran reagierte mit scharfen Worten. Parlamentspräsident Mohammad Qalibaf warnte: „Ein Angriff auf den Iran würde die gesamte Region wie ein Munitionslager explodieren lassen.“ US-Militärstützpunkte im Nahen Osten seien dann nicht mehr sicher.
Atomstreit verschärft Ir<ans Krise
Seit dem Ausstieg der USA aus dem Atomabkommen 2018 hält sich der Iran nicht mehr an die festgelegten Beschränkungen seines Atomprogramms. Die Folgen sind gravierend: internationale Sanktionen, wirtschaftlicher Niedergang und eine schwere politische Krise. Beobachter gehen davon aus, dass nur ein neuer Deal mit Washington die Sanktionsspirale stoppen und die Wirtschaftskrise abmildern könnte. Doch mit der Schwächung seiner regionalen Allianzen steht auch Irans Außenpolitik zunehmend unter Druck.