Neue Regelung soll Importkosten für Bauteile senken
US-Präsident Donald Trump will amerikanische Autohersteller von einem Teil der Importzölle entlasten.
Ein entsprechender Erlass, der am Dienstag unterzeichnet werden soll, sieht vor, bestimmte Zölle auf ausländische Fahrzeugteile zu senken – sofern diese in Autos verbaut werden, die in den USA gefertigt werden.
Die Entscheidung folgt auf deutliche Warnungen der Branche, die durch die bisherigen Zölle massive Mehrkosten befürchtete.
Finanzminister Scott Bessent erklärte, Trump wolle die heimische Produktion ankurbeln und Arbeitsplätze schaffen.
„Ziel ist es, den Herstellern eine schnelle, effektive Möglichkeit zu geben, ihre Fertigung in den USA auszubauen“, sagte er.
Laut einer Analyse könnten Ford, General Motors und Stellantis durch die bisherigen Abgaben bis zu 5.000 Dollar Mehrkosten pro Fahrzeug erleiden.
Der neue Kurs soll diesen Druck reduzieren – allerdings nur für Fahrzeuge, die in den USA montiert werden.
Für im Ausland produzierte Autos bleiben die Zölle bestehen.
Handelsminister Howard Lutnick sprach von einem bedeutenden Erfolg für Trumps Handelspolitik.
Unternehmen, die lokal fertigen, würden belohnt, während andere durch Investitionen in den US-Standort ebenfalls profitieren könnten.
Erstattungen je nach Produktionsanteil in den USA
Wie die Wall Street Journal berichtet, sollen betroffene Firmen künftig von kombinierten Abgaben, etwa auf Stahl, Aluminium und Autoteile, befreit werden.
Stattdessen sollen sie anteilige Rückerstattungen erhalten – abhängig davon, wie viel sie tatsächlich in den USA produzieren.
Für Fahrzeuge, die im Ausland gebaut werden, gelten weiterhin Zölle, zusätzliche Abgaben könnten jedoch wegfallen.
Trump wird die Maßnahmen bei einem Auftritt in Michigan vorstellen, wo er den Abschluss seiner ersten 100 Tage im Amt feiert.
Seine wirtschaftspolitischen Entscheidungen haben bereits für Unsicherheit auf den Märkten gesorgt – sowohl im Inland als auch international.
Harte Handelspolitik sorgt für Spannungen
Neben der geplanten Entlastung für die Autoindustrie hat Trump auch die Importzölle auf viele andere Waren deutlich erhöht – unter anderem auf chinesische Produkte, die nun mit bis zu 145 Prozent belegt werden.
Bessent kündigte an, in den kommenden Wochen mit 17 Handelspartnern Gespräche führen zu wollen.
Er gestand ein, dass Trumps Politik Unsicherheit schaffe, sah darin aber auch einen Vorteil im internationalen Verhandlungskontext.
„Zu viel Vorhersehbarkeit kann bei Verhandlungen ein Nachteil sein“, erklärte Bessent.
Sobald neue Handelsabkommen abgeschlossen seien, solle sich die Lage wieder stabilisieren.
Trotz Sorgen über mögliche Lieferengpässe und Preissteigerungen zeigte sich Bessent gelassen.
Die meisten Unternehmen hätten sich auf die neuen Bedingungen vorbereitet und ihre Lager entsprechend angepasst.
Für Aufsehen sorgte unterdessen Amazon: Das Unternehmen plant offenbar, künftig auf seiner Plattform die Zollkosten für Kunden sichtbar zu machen.
Trumps Sprecherin Karoline Leavitt bezeichnete dieses Vorhaben nach einem Gespräch mit dem Präsidenten als „politisch motivierten Schritt“.