Ubisoft setzt Berater ein, um strategische Optionen zu prüfen – ein Hinweis auf mögliche Übernahmeabsichten
Ubisoft hat bekannt gegeben, dass es Berater hinzuziehen wird, um strategische und kapitalorientierte Möglichkeiten zu evaluieren, was auf ein mögliches Buyout hindeutet. In einer Pressemitteilung erklärte das Unternehmen: „Erfahrene Berater werden den Prozess der Überprüfung strategischer Optionen leiten, um den Wert für alle Stakeholder zu maximieren.“
Außerdem wurde bestätigt, dass die Veröffentlichung von „Assassin’s Creed Shadows“ erneut verschoben wird. Der neue Release-Termin ist der 20. März, nachdem das Spiel ursprünglich für November 2024 angekündigt war. Die Verzögerung soll die Spielqualität und das Markterlebnis verbessern.
Tencent und mögliche Übernahmepläne
Die Entscheidung, Berater einzusetzen, folgt Berichten aus dem Oktober, laut denen Tencent und die Guillemot-Familie eine Privatisierung von Ubisoft in Erwägung ziehen. Tencent, der chinesische Technologiekonzern, besitzt 9,99 % der Ubisoft-Aktien und hält 49,9 % der Guillemot Brothers Ltd., der Holdinggesellschaft der Gründerfamilie.
Dieser Deal sichert der Familie Guillemot weiterhin die Kontrolle über die Unternehmensführung von Ubisoft. Tencent ist vertraglich verpflichtet, seine Anteile für fünf Jahre zu halten.
Die jüngsten Ankündigungen von Ubisoft deuten darauf hin, dass Fortschritte in Gesprächen mit Tencent oder anderen potenziellen Käufern gemacht wurden. Das Unternehmen betonte, dass der Prozess unter der Aufsicht unabhängiger Verwaltungsratsmitglieder steht und wesentliche Entwicklungen mitgeteilt werden.
Finanzielle Schwierigkeiten und Zukunftsperspektiven
Ubisoft hat weiterhin mit finanziellen Problemen zu kämpfen. Die Einnahmen und Margen sind gesunken, und die Aktienkurse fielen 2024 um 44 %. In seiner neuesten Mitteilung senkte das Unternehmen erneut seine Geschäftserwartungen. Der Nettoumsatz für das dritte Quartal des Geschäftsjahres 2025 wird nun auf 300 Millionen Euro geschätzt, was unter der ursprünglich prognostizierten Zahl von 380 Millionen Euro liegt.
Die Jahresprognose für Buchungen wurde ebenfalls auf 1,9 Milliarden Euro korrigiert, im Vergleich zu den zuvor erwarteten 1,95 Milliarden Euro. Im Geschäftsjahr 2024 verzeichnete Ubisoft noch Buchungen von 2,3 Milliarden Euro. Diese revidierten Zahlen resultieren aus schwachen Verkaufszahlen und enttäuschenden Markteinführungen, wie zum Beispiel „Star Wars Outlaws“.
Für die erste Hälfte des Geschäftsjahres 2025 meldete Ubisoft Nettobuchungen von 642 Millionen Euro, was einen Rückgang von 22 % im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Zudem wurde ein negativer freier Cashflow von 126 Millionen Euro gemeldet.
Um die finanzielle Lage zu verbessern, plant Ubisoft, die jährlichen Fixkosten bis zum Geschäftsjahr 2025-26 um mehr als 200 Millionen Euro zu senken. Dies soll durch gezielte Kostensenkungen und selektive Investitionen erreicht werden. „Diese Maßnahmen werden Ubisoft langfristig stärken“, betonte das Unternehmen.