Maduros Amtseinführung in einem gespaltenen Land
Nicolás Maduro legte seinen Amtseid in einer privaten Zeremonie in Caracas ab. Medienvertreter waren ausgeschlossen, und nur wenige enge Verbündete, Botschafter und Familienmitglieder nahmen an der Veranstaltung teil. Der Präsident von Nicaragua, Daniel Ortega, zeigte seine Solidarität und umarmte Maduro während der Zeremonie öffentlich.
Die Europäische Union und zahlreiche demokratische Staaten boykottierten die Amtseinführung, da sie den Wahlsieg Maduros als illegitim betrachten. Weltweit gingen Menschen auf die Straßen, um gegen den mutmaßlichen Wahlbetrug zu protestieren und ihren Support für den Oppositionskandidaten Edmundo González Urrutia zu zeigen, der laut offiziellen Zahlen 67 % der Stimmen erhalten haben soll. Die venezolanische Regierung verhinderte jedoch seine Rückkehr aus dem Exil und blockierte eine geplante Gegenvereidigung.
Zwei Lager in einem politisch zerrissenen Venezuela
Das Land befindet sich inmitten eines tiefen politischen Konflikts. Maduro behauptet mit Hilfe der Militärs und repressiven Maßnahmen die Macht, während Edmundo González Urrutia breite Unterstützung bei der Bevölkerung sowie internationalen Regierungen, darunter die USA und viele EU-Staaten, genießt.
Venezuela gilt mit fast 2.000 politischen Gefangenen als eines der repressivsten Länder in Lateinamerika. Die politische Unterdrückung und gravierende Menschenrechtsverletzungen führten sogar dazu, dass sich ehemalige Verbündete wie Brasiliens Präsident Lula von Maduro distanzierten. Die wachsende internationale Kritik und Isolation schwächen zunehmend Maduros politische Position.
Wirtschaftliche Krise und wachsender Widerstand
Trotz des reichen Vorkommens an Erdöl und Gold kämpft Venezuela mit einer massiven Wirtschaftskrise. Internationale Sanktionen und jahrelange Misswirtschaft haben das Land an den Rand des wirtschaftlichen Zusammenbruchs geführt. Die Bevölkerung leidet unter Versorgungsengpässen, während die Inflation weiter in die Höhe schnellt. Experten sehen diese ökonomischen Herausforderungen als eine ernsthafte Bedrohung für Maduros Herrschaft.
Die kommenden Monate könnten entscheidend für die politische Zukunft Venezuelas sein. Historische Beispiele zeigen, dass autoritäre Regime unter solchem Druck häufig zusammenbrechen. Der wachsende Widerstand der Opposition sowie die internationale Unterstützung für González Urrutia könnten das politische Gleichgewicht im Land nachhaltig verändern.