Inflation in Frankreich und EZB-Zinspolitik: Die Inflation in Frankreich blieb zu Jahresbeginn konstant. Das verstärkt die Erwartung, dass die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Zinspolitik weiter lockern könnte. Laut der französischen Statistikbehörde INSEE verharrte die Teuerungsrate im Januar unter der EZB-Zielmarke von 2 %. Das bringt der Regierung eine gewisse Erleichterung, da sie mit finanziellen Herausforderungen zu kämpfen hat.
Die harmonisierte Inflationsrate, die eine Vergleichbarkeit mit anderen Euro-Ländern ermöglicht, betrug im Januar 1,8 % im Jahresvergleich. Damit blieb sie auf dem gleichen Niveau wie im Dezember.
EZB lockert Geldpolitik – wirtschaftliche Unsicherheiten bleiben
Der Inflationsbericht wurde kurz nach der EZB-Entscheidung, den Leitzins um 25 Basispunkte zu senken, veröffentlicht. EZB-Präsidentin Christine Lagarde erklärte, dass der Disinflationsprozess auf Kurs sei. Sie betonte jedoch, dass die wirtschaftlichen Unsicherheiten weiterhin eine Herausforderung darstellen.
Trotz stabiler Inflation bleibt die Verbraucherstimmung schwach, das Wirtschaftswachstum der Eurozone stagniert, und mögliche Handelszölle aus den USA könnten für zusätzliche Belastung sorgen. Experten warnen davor, dass geopolitische Spannungen und globale wirtschaftliche Entwicklungen die Preisentwicklung in den kommenden Monaten beeinflussen könnten.
Frankreichs nationale Verbraucherpreise (CPI), die nicht an europäische Vergleichsstandards angepasst sind, stiegen im Januar um 1,4 % im Jahresvergleich. Im Dezember lag die Rate noch bei 1,3 %.
Auf monatlicher Basis sank der CPI jedoch um 0,1 %. Das lag vor allem an niedrigeren Preisen für Winterkleidung, Schuhe und Transportkosten. Gleichzeitig stiegen die Kosten für Energie, Lebensmittel, Tabakwaren und Versicherungen.
Frankreichs Regierung unter Druck – Haushaltskrise verschärft sich
Die stabile Inflation bringt kurzfristig eine Entlastung, doch die wachsende Haushaltskrise bleibt eine zentrale Herausforderung für die französische Regierung.
Premierminister François Bayrou hat kürzlich ein neues Finanzgesetz vorgestellt, um die Staatsfinanzen zu stabilisieren. Doch politischer Widerstand wächst. In der kommenden Woche steht Bayrou vor einer Misstrauensabstimmung in der Nationalversammlung. Dort werden die Abgeordneten über die Zukunft seiner wirtschaftspolitischen Maßnahmen entscheiden.
Während Frankreich mit finanziellen Unsicherheiten kämpft, richtet sich der Blick auf Deutschland. Dort werden noch am Freitag neue Inflationszahlen veröffentlicht. Diese Daten könnten weitere Hinweise auf die wirtschaftliche Entwicklung in der Eurozone liefern.
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