Zollstreit sorgt für wirtschaftliche Turbulenzen
David Solomon, CEO von Goldman Sachs, sieht in der aktuellen US-Handelspolitik unter Donald Trump eine ernsthafte Bedrohung für das Wirtschaftswachstum. Die Einführung neuer Zölle und die zunehmende Unsicherheit könnten laut Solomon die Vereinigten Staaten in eine Rezession treiben.
In einer Gesprächsrunde mit Analysten betonte er, dass sich das wirtschaftliche Umfeld deutlich gewandelt habe. „Wir erleben einen völlig anderen Start ins zweite Quartal als noch zu Jahresbeginn“, sagte er. Die weltweite Konjunktur zeige spürbare Abschwächungstendenzen.
Zollpause bringt nur vorübergehende Entlastung
Trump hatte kürzlich angekündigt, geplante Zollerhöhungen für 90 Tage auszusetzen und bestimmte elektronische Produkte auszuklammern. Solomon begrüßte zwar diesen Schritt, warnte jedoch, dass die grundlegenden Unsicherheiten bestehen bleiben.
„Solange nicht klar ist, welchen Kurs die Handelspolitik künftig nimmt, bleibt der Markt anfällig für Schwankungen“, erklärte er. Zwar lobte er das Bestreben der US-Regierung, wirtschaftliche Stärke zurückzugewinnen, erinnerte aber zugleich daran, dass die USA erheblich vom globalen Handelssystem profitiert haben. Reformen seien sinnvoll, sollten aber gezielt und bedacht erfolgen.
Erfolgreiches Quartal trotz Spannungen
Ungeachtet der politischen Unwägbarkeiten verzeichnete Goldman Sachs im ersten Quartal starke Geschäftszahlen. Der Aktienhandel erzielte mit 4,2 Milliarden Dollar einen Zuwachs von 27 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Auch der Gewinn vor Steuern legte um 8 Prozent zu und belief sich auf 5,6 Milliarden Dollar. Diese Erfolge entstanden jedoch vor den jüngsten Ankündigungen neuer Handelsmaßnahmen.
Anhaltende Unsicherheit gefährdet Geschäftsaktivitäten
Solomon warnte davor, dass sich anhaltende Unklarheiten negativ auf zentrale Bankgeschäfte auswirken könnten. Fusionen, Börsengänge und Finanzierungen könnten ins Stocken geraten, wenn die Märkte weiter unter Druck stehen.
„Unsere Kunden agieren derzeit noch sehr aktiv“, sagte er. „Aber je länger diese Unsicherheit anhält, desto größer wird die Belastung für das Geschäft.“