Europas Gesundheitssysteme unter Druck durch Grippewelle
Eine schwere Grippewelle stellt Europas Gesundheitssysteme vor enorme Herausforderungen. Besonders betroffen sind Kinder unter 15 Jahren sowie Senioren ab 60. Krankenhäuser verzeichnen einen deutlichen Anstieg an Patientenaufnahmen.
Frankreich und Spanien im Fokus der Grippeepidemie
In Frankreich sind Krankenhäuser mit einer wachsenden Zahl schwerer Fälle konfrontiert, insbesondere bei älteren Menschen mit Atemwegserkrankungen. Dr. Jean-Luc Leymarie bezeichnet die aktuelle Grippewelle als die schlimmste der letzten Jahre. Sein Kollege, Dr. Olivier Lucidarme, betonte die Wichtigkeit von Impfungen, da ungeimpfte Personen das größte Risiko tragen.
Auch in Spanien spitzt sich die Lage zu, vor allem in Katalonien und Valencia. Dort bereiten sich Krankenhäuser auf einen Höhepunkt der Fälle in der kommenden Woche vor. Der dominierende Virusstamm ist Influenza B. Obwohl die Krankenhäuser weniger belastet sind als in früheren Jahren, warnen Experten vor einer möglichen Verschärfung der Lage.
Ungarn verschärft Schutzmaßnahmen
In Ungarn haben die steigenden Grippezahlen zu strengeren Sicherheitsvorkehrungen geführt. In Budapest gilt in vielen Kliniken Maskenpflicht, während Krankenhäuser in Städten wie Győr, Vác und Debrecen Besuchsverbote verhängt haben, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen.
Todesfälle in Rumänien durch Grippekomplikationen
Auch Rumänien meldet eine deutliche Zunahme der Grippefälle. In der letzten Woche wurden mehr als 4.100 neue Fälle registriert – fast doppelt so viele wie zuvor. Bisher sind vier Todesfälle im Zusammenhang mit Grippekomplikationen bekannt. Die am stärksten betroffenen Regionen sind Bukarest, Cluj und Brasov. Gesundheitsbehörden warnen vor einer weiteren Zuspitzung der Lage nach der Wiedereröffnung der Schulen. Impfungen bleiben die effektivste Schutzmaßnahme, und über 1,1 Millionen Menschen wurden in dieser Saison bereits geimpft. Für Kinder steht eine nasale Impfoption zur Verfügung, die innerhalb von zwei Wochen Schutz bietet.
Experten drängen auf verstärkte Impfkampagnen
Angesichts der rasanten Ausbreitung der Grippe fordern Fachleute eine intensivere Impfkampagne und verstärkte Vorsichtsmaßnahmen. Ohne schnelles Handeln könnten die Gesundheitssysteme weiter überlastet werden, was vor allem gefährdete Gruppen besonders hart treffen würde.