Die Bundesfinanzierungsagentur (OeBFA) platzierte am Dienstag Staatsanleihen im Volumen von 1,5 Milliarden Euro. Anleger zeigten starkes Interesse, bestätigte OeBFA-Leiter Markus Stix gegenüber der APA. Österreich deckte damit bereits 60 Prozent des geschätzten Finanzierungsbedarfs für 2025. Stix erwartet keine drastischen Änderungen, auch wenn das neue Budget nach der Regierungsrede noch Anpassungen bringen könnte.
Zwei Laufzeiten, starke Nachfrage, attraktive Renditen
Die Agentur erhöhte eine zehnjährige Anleihe um 900 Millionen Euro und eine bis 2044 laufende um 600 Millionen Euro. Die Rendite betrug 2,943 Prozent für die zehnjährige und 3,402 Prozent für die 19-jährige Anleihe. Österreichs Risikoaufschlag zu Deutschland liegt aktuell bei 40 Basispunkten. Damit nähert er sich dem historischen Mittel von 30 Basispunkten. „Investoren greifen sehr gerne zu österreichischen Anleihen“, sagte Stix.
Markt preist Zinssenkungen bereits ein
Die Zinsstruktur zeigt wieder ein gewohntes Bild: Längere Laufzeiten bringen höhere Zinsen. Diese Entwicklung kommt sowohl dem Staat als auch den Investoren zugute. Die Nachfrage übertraf das Niveau der April-Auktionen deutlich. Stix erklärte das mit der stabilen Zinssituation der letzten Tage. Der Markt rechnet mit einer EZB-Senkung um 25 Basispunkte Anfang Juni. Bis Jahresende könnten die Leitzinsen auf 1,5 Prozent fallen. In den USA preist der Markt Zinssenkungen um 80 Basispunkte ein. Erste Schritte erwartet man dort frühestens im Juli.