Die paramilitärische RSF griff am Dienstagmorgen Ziele in Port Sudan an. Militärvertreter bestätigten den Vorfall. Der Angriff stellte bereits den zweiten Angriff auf den Regierungssitz innerhalb weniger Tage dar. Onlinevideos zeigten dichte Rauchwolken über der Hafenstadt. Zwei Offiziere berichteten, dass die RSF mehrere Orte attackierte. Behörden machten bislang keine Angaben zu Opfern oder Schäden.
Minister beschuldigt Emirate nach Zerstörung von Ölanlage
Informationsminister Khalid Aleiser inspizierte das zerstörte Treibstofflager im Süden des Hafens. Er warf den Vereinigten Arabischen Emiraten vor, Waffen an die RSF zu liefern. Aleiser kündigte an, den Widerstand gegen die Miliz fortzusetzen. Die Emirate verurteilten am Montag Angriffe auf Port Sudan und Kassala. Sie nannten die Attacken schwere Verstöße gegen das humanitäre Völkerrecht. Einen Tag später wiesen sie Aleisers Vorwürfe zurück. Sie riefen zur Deeskalation und zu Gesprächen auf. Euronews bat das Ministerium um eine zusätzliche Stellungnahme.
Kriegsfolgen blockieren Flüge und vertiefen Hungersnot
Die Attacke zwang Fluggesellschaften, mehrere Verbindungen nach Port Sudan zu streichen. Laut Daten aus Kairo fielen drei Flüge aus. Satellitenbilder von Planet Labs zeigten brennende Tanks nahe dem Gelände des staatlichen Ölkonzerns. Die RSF äußerte sich bisher weder zum Angriff noch zu den Schäden. Bis zum Wochenende diente Port Sudan vielen Flüchtenden als sicherer Hafen.
Der Krieg begann im April 2023 nach einem Machtkonflikt zwischen Militär und RSF. Die Kämpfe weiteten sich rasch auf weitere Landesteile aus. Die Zahl der Todesopfer schwankt zwischen 24.000 und 150.000. Etwa 13 Millionen Menschen flohen, davon vier Millionen ins Ausland.
Laut OHCHR leiden 25 Millionen Menschen an akuter Nahrungsknappheit. Der IPC-Ausschuss bestätigte Hungersnöte in fünf Regionen. Weitere fünf Gebiete könnten bis Mai 2025 folgen.