Die USA haben neue Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte verhängt. Die Europäische Union reagiert darauf mit Vergeltungsmaßnahmen und plant ab dem nächsten Monat Gegenzölle auf US-Waren im Wert von 26 Milliarden Euro. Ein Handelsstreit mit Kanada konnte vorerst entschärft werden.
US-Zölle und EU-Gegenreaktion
Seit Mittwoch gelten die von Präsident Donald Trump angeordneten 25-Prozent-Zölle auf sämtliche Stahl- und Aluminiumimporte. Zuvor gewährte Ausnahmen für die EU und andere Handelspartner wurden aufgehoben. Trump argumentiert, dass die hohen Metallimporte die nationale Sicherheit der USA gefährden. Gleichzeitig wirft er China vor, den globalen Markt mit billigen Stahl- und Aluminiumprodukten zu überschwemmen.
Als Reaktion gab die Europäische Kommission bekannt, dass ab April zusätzliche Zölle auf US-Produkte wie Whiskey, Motorräder und Boote erhoben werden. Diese Gegenmaßnahmen sollen die wirtschaftlichen Auswirkungen der US-Zölle abfedern und politischen Druck auf die US-Regierung ausüben.
Handelskonflikt mit Kanada vorübergehend entschärft
Auch mit Kanada kam es zu Spannungen. Trump verdoppelte vorübergehend die Zölle auf kanadischen Stahl und Aluminium auf 50 Prozent, nachdem Ontario angekündigt hatte, die Strompreise für US-Exporte um 25 Prozent zu erhöhen. Nach Verhandlungen mit US-Handelsminister Howard Lutnick nahm Ontario die Preiserhöhung zurück. Daraufhin reduzierte das Weiße Haus die Zölle wieder auf 25 Prozent.
Bereits zuvor hatte Trump pauschale 25-Prozent-Zölle auf Waren aus Kanada und Mexiko verhängt. Für einige Produkte wurde jedoch eine einmonatige Ausnahme gewährt. Wie sich diese Regelung langfristig auf Stahl- und Aluminiumlieferungen auswirkt, bleibt ungewiss.
Weitere US-Zölle gegen die EU geplant
Die neuen US-Zölle werden die europäische Industrie erheblich belasten. Rund 10 Prozent der Stahl- und 15 Prozent der Aluminiumimporte in die USA stammen aus der EU. Branchenvertreter warnen vor erheblichen wirtschaftlichen Schäden für europäische Stahlhersteller, da die USA ein zentraler Absatzmarkt sind.
Diese Entwicklung weckt Erinnerungen an Trumps erste Amtszeit. Damals führte er ähnliche Zölle ein, woraufhin die EU mit Strafmaßnahmen auf US-Produkte wie Jeans, Bourbon-Whiskey und Erdnussbutter reagierte. Während Präsident Joe Biden ein Abkommen zur Entspannung des Konflikts aushandelte, droht nun eine erneute Eskalation.
Für den 2. April plant Trump zusätzliche „wechselseitige Zölle“. Damit will er Importabgaben dort anheben, wo die USA niedrigere Zollsätze haben als ihre Handelspartner. Zudem will das Weiße Haus weitere Handelshemmnisse überprüfen. Dazu zählen Mehrwertsteuerregelungen, staatliche Subventionen und Vorschriften, die US-Unternehmen im Ausland benachteiligen könnten.
Die EU und andere Handelspartner bereiten sich auf eine erneute Verschärfung der Handelsbeziehungen mit den USA vor.