WASHINGTON – Die Vereinigten Staaten und Südkorea haben sich auf zentrale Punkte eines neuen Zollpakets verständigt. Damit wollen beide Länder vermeiden, dass neue US-Zölle in Kraft treten, bevor die im Juli auslaufende gegenseitige Zollaussetzung endet. Das gaben Regierungsvertreter beider Staaten am Donnerstag bekannt.
Handelsgespräche machen zügige Fortschritte
US-Finanzminister Scott Bessent zeigte sich nach dem ersten Verhandlungstag in Washington positiv überrascht: „Wir kommen möglicherweise schneller voran, als ich ursprünglich angenommen habe.“ Bessent traf gemeinsam mit Handelsbeauftragtem Jamieson Greer auf die südkoreanischen Minister Choi Sang-mok (Finanzen) und Ahn Duk-geun (Industrie).
Zwar wurden keine konkreten Einzelheiten zur Einigung veröffentlicht, jedoch erklärte die südkoreanische Regierung, sie habe um Ausnahmeregelungen bei den US-Zöllen auf bestimmte Produkte gebeten. Im Gegenzug habe Seoul eine stärkere Zusammenarbeit in den Bereichen Schiffbau, Energie und beim Abbau von Handelsungleichgewichten angeboten.
Abkommen soll bis Juli finalisiert werden
Wie Südkoreas Finanzminister Choi betonte, sollen die Gespräche bereits in der kommenden Woche fortgesetzt werden. Ziel sei es, bis Juli ein vollständiges Zollabkommen auszuarbeiten. Südkorea ist eines der ersten Länder, mit dem die Trump-Regierung Handelsgespräche aufnimmt – vor dem Hintergrund bestehender US-Zölle von bis zu 25 Prozent auf südkoreanische Exporte.
China erwägt Ausnahmen bei US-Produkten
Auch China signalisiert mögliche Bewegung in Handelsfragen. Nach Informationen von Bloomberg News prüft die chinesische Regierung, bestimmte US-Produkte von den derzeit geltenden hohen Einfuhrzöllen auszunehmen. Betroffen sein könnten medizinische Geräte und chemische Industrieprodukte wie Ethan. Die aktuellen Strafzölle in diesen Bereichen betragen bis zu 125 Prozent. Eine offizielle Bestätigung der chinesischen Regierung steht bislang noch aus.